A4 bei KerpenMann (30) hält für Polizei-Kontrolle – dann erkennt er die böse Wahrheit

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Die vermeintliche Polizeikontrolle geriet mächtig außer Kontrolle. (Symbolbild)

von Thomas Werner (tw)

Kerpen – Der Polizist, dein Freund und Helfer. Oder wie in diesem Fall: der angebliche Polizist, dein schlimmster Albtraum! Am Dienstagabend (5. Januar) hat ein 30-jähriger Fahrer eines Gespanns mit ausländischem Kennzeichen auf der A4 bei Kerpen sein gesamtes Bargeld und seine Papiere einem Mann ausgehändigt, der sich als Polizist ausgab. Das Ende vom Lied: Das Geld ist weg, nach den Tätern sucht nun die Polizei.

A4 bei Kerpen: Mann (30) hält für Polizei-Kontrolle und ahnt noch nichts

Was ist genau passiert? Gegen 20 Uhr war der 30-Jährige mit seinem Gespann aus einem Mercedes Sprinter und einem Anhänger auf der A4 in Richtung Köln unterwegs.

Kurz vor der Ausfahrt Sindorf/Elsdorf nahm das Unglück seinen Lauf: Der Mann wurde von einem Mitsubishi (Colt oder Spacestar) überholt, in dem sich drei Personen befanden. Der Beifahrer des Wagens zeigte ihm ein achteckiges Polizei-Symbol und wies ihn an, die Autobahn an der Ausfahrt Elsdorf zu verlassen.

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Kerpen: Mann verlässt die A4, Unglück nimmt seinen Lauf

Für den Mann war klar: Er war in eine Kontrolle der deutschen Polizei geraten. Also verließ er wie gefordert die A4 und händigte dem ausgestiegenen Beifahrer später auf der B477 seine Personalpapiere aus. Weil die Polizei auch sein Geld auf Echtheit überprüfen wolle, solle er auch sein mitgeführtes Bargeld übergeben, so der „Polizist”. Laut Informationen der Polizei mehrere tausend Euro und Dollar.

Dann ging alles ganz schnell: Der Beifahrer eilte zurück in seinen Wagen, warf die ausgehändigten Dokumente aus dem Fenster und der Mitsubishi fuhr mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Elsdorf davon. Der 30-Jährige konnte nichts mehr tun, außer das Dürener Kennzeichen am Auto zu bemerken.

Falsche Polizei auf der A4: Mann sprach zunächst Deutsch, später Englisch

Der falsche Polizist soll zunächst Deutsch und später Englisch gesprochen haben. Er war 25 bis 30 Jahre alt und stammt vermutlich aus dem arabischsprachigen Raum. Hinweise zu ihnen erhoffen sich die Ermittler des Kriminalkommissariates 22 in Kerpen unter der Telefonnummer 02233 52-0.

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei erneut vor der Masche und möchte alle Verkehrsteilnehmer aus dem In- und Ausland dahingehend sensibilisieren, „sich nicht mit fadenscheinigen Geschichten einschüchtern zu lassen”, wie es im Polizeibericht heißt.

Im Zweifelsfalle solle man sich den Dienstausweis des Polizisten (blau, mit Foto und Polizeistern; Rückseite mit Gültigkeitsdatum und Aussteller) zeigen lassen. Es stehe außerdem jedem frei, bei Verdacht eines Betrugsversuchs über den Notruf 110 die „richtige” Polizei zu informieren. (tw)