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Katastrophen-Alarm 1985Dramatische Stunden nach Explosion bei Wesseling

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Die 1953 gegründeten Rheinischen Olefin-Werke bei Wesseling. 

Köln/Wesseling – Kältewelle über dem Rheinland: In der Woche nach Silvester sinken die Temperaturen im Kölner Raum nachts auf bis zu minus 22,8 Grad. Am 18. Januar 1985 sind sie ursächlich für eine schwere Explosion in der Ethylen-Anlage der Rheinischen Olefin-Werke (ROW) in Wesseling: In dessen Folge wird Katastrophen-Alarm ausgelöst, die A555 zwischen Köln und Bonn gesperrt. Im Umkreis von zehn Kilometern bersten Fensterscheiben, werden Dächer abgedeckt. Am Ende gibt es 43 Verletzte.

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Am 18. Januar 1985 explodiert eine Ethylen-Anlage der Rheinischen Olefin-Werke bei Wesseling.

Wesseling: Eispropfen löst im Januar 1985 Explosion aus

In der Ethylen-Anlage, in der aus Naphta, also Rohbenzin im Jahr 200.000 Tonnen des Kohlenwasserstoffs hergestellt wird, reißt am Nachmittag um 15.41 Uhr ein Eispropfen eine zuleitende Leitung auf. Das Gas wird freigesetzt, es entzündet und explodiert. Es kommt zu sogenannten „Folgebränden“. Weithin sichtbar steigt erst eine riesige Gaswolke, dann Rauch in den Himmel. Es werden aber zum Glück keine giftigen Stoffe freigesetzt. 

Die A555 führt westlich in nur 160 Metern Entfernung am ROW-Gelände vorbei. 340 Meter weiter verläuft eine Bahnlinie, die Wohnbebauung in Godorf liegt 340 Meter entfernt, nach Wesseling sind es auch nur 1460 Meter.

Rheinische Olefin-Werke: Bürger alarmieren Kölner Feuerwehr

Es ist aber nicht die Werksleitung, die die betroffenen Städte Köln und Wesseling informiert: Schon eine Minute nach der Explosion rufen besorgte Bürger bei der Berufsfeuerwehr Köln an und melden das „Großschadensereignis“.

Da der genaue Explosionsort noch nicht bekannt ist, stellen die Mitarbeiter der Einsatzzentrale eigene Nachforschungen an. Ein Anruf bei Shell in Godorf ergibt um 15.52 Uhr, dass es sich um ein Großfeuer bei den Rheinischen Olefin-Werken handeln muss.

Die ROW selbst verständigen erst um 16.04 Uhr die Polizei. Weitere fünf Minuten später kontaktiert die Feuerwehr die ROW-Geschäftsführung.

Feuerwehr Köln löst Katastrophenalarm aus

Es heißt, der Explosion sei ein weithin hörbares Zischen vorausgegangen. Zudem sei die Leckage durch werkseigene Gasspürköpfe erkannt worden. Die Werksfeuerwehr nimmt sieben Minuten nach der Explosion 20 stationäre Wasserwerfer in Betrieb. Auch die Werksfeuerwehren der Union Kraftstoff (UK) und der Shell werden angefordert, eine erste Versorgung von leicht verletzten Mitarbeitern muss geleistet werden.

Weil der Leiter des Kölner Berufsfeuerwehr-Alarmdienstes selbst den Kastastropfenalarm auslöst, stehen beim Eintreffen der Wehr bereits genug Personal und Geräte zur Verfügung: 60 Kräfte der Berufsfeuerwehr sind mit 21 Fahrzeugen, darunter drei Löschgruppenfahrzeugen, drei Drehleitern, einem Tanklöschzug und einem Rettungshubschrauber vor Ort.Auch Löschwasser steht ausreichend zur Verfügung, da es aus dem Rhein entnommen und und ins Wassernetz des Chemiewerkes eingespeist werden kann.

Wesseling: Letztes Feuer wird am 28. Januar gelöscht 

Im Laufe der Nacht wird der Großalarm für die Berufsfeuerwehr Köln aufgehoben. Auf dem ROW-Gelände gibt es weiterhin mehrere kleine Brandherde, die die Werksfeuerwehr  aber unter Kontrolle hat. Am 19. Januar rückt die Berufsfeuerwehr ab, das letzte Feuer erlischt erst neun Tage später, am 28. Januar.

In der Nachschau zeigt sich, dass die wesentliche Schwachstelle die unverzügliche Alarmierung und Information der Berufsfeuerwehr war. In der Konsequenz wird eine Überarbeitung des Sonderschutzplanes vereinbart, der die Meldewege zwischen Berufs- und Werksfeuerwehr regelt.

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Die Rheinischen Olefin-Werke gehören heute zu LyondellBasell, dem Weltmarktführer des Kunststoffes Polypropylen.

Rheinische Olefin-Werke gehören heute zu LyondellBasell

Die ROW werden am 27. August 1953 von der BASF und Shell gegründet und ist das erste, ausschließlich in der Petrochemie tätige deutsche Unternehmen. Man investiert in die Produktion von Kunststoffprodukten. Heute gehört das Wesselinger Werk zu LyondellBasell – dem Weltmarktführer des Kunststoffs Polypropylen.