Roadie-Plackerei für BringsWelcher Oberjeck schleppt denn hier die Instrumente?
Köln – Als die beiden Busse mit Brings-Emblemen am Sonntagabend um 17.49 Uhr am Maritim Hotel anhalten, ist er der erste, der aussteigt. Statt Litewka und Krätzje trägt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn Jeans und einen schwarzen Kapuzenpulli mit der Aufschrift „Brings-Crew“. Den ganzen Abend begleitet er die Musiker und ihre Helfer: Der FK-Chef als Roadie unterwegs!
Nachmittags gestartet
„Das Tragen ist er ja gewohnt“, scherzt Peter Brings als Kuckelkorn Instrumente und Mikrofone die sieben Stufen zum Bühneneingang schleppt. Ab dem Treffen von Band und Crew um 16 Uhr am Proberaum in Ehrenfeld über die Sitzung der Roten Funken im maritim bis zum letzten Ton des Abends bei der Großen Kölner im Gürzenich – sechs Stunden ist Kuckelkorn dabei.
„Ich finde es cool, hinter die Kulissen zu gucken und auch mal zu sehen, was die Jungs hier leisten“, sagt er EXPRESS. Deshalb fährt er auch ganz bewusst bei der Crew und nicht im Bandbus mit.
„Das sollte jeder Literat mal machen“
Und er ist der Crew wirklich eine Hilfe! „Man kann ihn brauchen“, grinst Dominik Schmidt, der seit elf Jahren in der Brings-Crew ist und seit vier Jahren auch im Karneval mit durch die Säle tourt. Schmidt weiter: „Man merkt, dass er anpacken kann.“ Und das empfiehlt der FK-Präsident auch anderen: „Jeder Literat müsste so eine Tour mal mitmachen, um zu sehen, was sie von den Jungs abverlangen“, so Kuckelkorn.
Peter Brings flüstert etwas in sein Ohr
Als die Band dann die Bühne betritt, steht der FK-Boss in zivil im Hintergrund. Er spinkst von der Seite auf die Bühne, macht Fotos und achtet – wie die gesamte Crew – darauf, dass alles glatt läuft. Als Stephan Brings zwischen zwei Liedern zum Publikum spricht, kommt Peter Brings an den Bühnenrand, umarmt Kuckelkorn und flüstert ihm etwas ins Ohr. „Er hat gefragt, ob ich nicht mitsingen will“, verrät der FK-Boss EXPRESS.
An diesem Abend nicht in den Vordergrund
Will er nicht, er bleibt an diesem Abend lieber im Hintergrund. „Das wäre nicht Sinn der Sache“, sagt er. Dennoch kann er nicht verhindern, dass er erkannt wird und doch noch auf die Bühne gerufen wird. Peter Brings sagt anerkennend: „Als wir im Karneval angefangen haben, ging der damalige FK-Präsident bei unseren Auftritten noch aus dem Saal und hielt sich die Ohren zu. Der heutige fährt mit unserer Crew mit.“
Kuckelkorn macht’s einfach
Früher undenkbar, Kuckelkorn macht’s einfach, nimmt sich dafür extra Freiraum. Um auch den Karneval „in der zweiten Reihe“ zu verstehen und anzuerkennen. Und auch die Techniker und Crews sind – obwohl sie meist unkostümiert sind – absolut jeck. Montagabend schlug ihre Stunde: Mit der Sitzung der KG Schlepp Schlepp im Stapelhaus.
(exfo)