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Punkt 11.11 Uhr in KölnDie Überraschung ihres Lebens!

Ute und Jürgen Selbach werden von Pfarrer Sebastian Baer-Henney getraut.

Ute und Jürgen Selbach werden von Pfarrer Sebastian Baer-Henney getraut.

Jecke Liebe in Köln! Für mehrere Paare wurde der Start in die Karnevalssession zum ganz großen Glücksmoment – inklusive kirchlichem Segen.

Ein Kuss pünktlich um 11.11 Uhr! Auf Kommando von Pfarrer Sebastian Baer-Henney küsst Jürgen seine Ute. Für das Paar geht an diesem jecken Datum ein echter Herzenswunsch in Erfüllung.

In der Christuskirche am Stadtgarten sagten die beiden am Dienstag (11. November 2025) „Ja“ zueinander – und das nicht zum ersten Mal!

Ute und Jürgen Selbach sind schon seit sieben Jahren standesamtlich verheiratet, doch der kirchliche Segen blieb dem katholischen Paar bisher verwehrt.

Der Grund ist für viele ein schmerzhaftes Thema: Da beide schon einmal kirchlich verheiratet waren, ist eine zweite Trauung in der katholischen Kirche undenkbar. „Ich gelte dort nun nicht mehr als vollwertiges Mitglied“, erzählt Ute Selbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie trat deswegen aus der katholischen Kirche aus. „Meine Verbindung zu Gott ist aber immer noch vorhanden“, betont sie.

„Hätzjeföhl“

Die Aktion des evangelischen Segensbüros „Hätzjeföhl“ kam da wie gerufen. „Als ich von der Möglichkeit erfahren habe, hier am 11.11. zu heiraten, habe ich uns sofort angemeldet. Das fehlte in unserem Herzen“, sagt sie.

Das kölsche Mädel aus Deutz und der Jung aus Ehrenfeld kamen passend im Matrosen-Look. „Wir sind gemeinsam auf den Wellen des Lebens unterwegs, bei Wind und Sturm“, erklärt Ute die Kostümwahl.

Statt eines Ringtauschs gab es eine besondere Zeremonie: Das Paar bekam drei Bänder – eins für Ute, eins für Jürgen und eins für Gott. Gemeinsam flochten sie einen Zopf als Symbol ihrer Verbundenheit. Als Erinnerung gab es obendrauf noch einen Orden und eine Urkunde.

Gabi erlebte Überraschung ihres Lebens

Tränen der Rührung gab es bei einem anderen Paar. Gabi Bausch ahnte nichts, als ihr Mann Rainer sie unter einem Vorwand in die Christuskirche lockte. Dort erlebte sie die Überraschung ihres Lebens: eine zweite Trauung zum 50. Hochzeitstag!

„Weil wir eine so schöne Zeit miteinander verbracht haben“, erklärte Rainer die rührende Geste. Die Tochter war eingeweiht und kam mit ihrem Ehemann und Sohn dazu.

Hinter der jecken Aktion steckt das „Hätzjefühl“-Segensbüro des evangelischen Kirchenverbands. „Wir geben Halt, wenn es wackelt, bei Lebensumbrüchen“, sagt Pfarrer Baer-Henney. Nicht nur für Hochzeiten, sondern für Segenswünsche aller Art.

Auch Stephanie und Daniel Nagel nutzten den Tag für eine Segnung. „Wir möchten uns als Paar damit selbst einfach noch einmal etwas Gutes tun“, sagt Stephanie Nagel. (red)