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„Ne Usjeflippte“ ist totSchock im Kölner Karneval – Trauer um Redner Ralph Kuhn (†65)

Büttenredner Ralph Kuhn bei einem Auftritt.

Ralph Kuhn in seiner Type als „Ne Usjeflippte“, in der aus seinem Leben erzählte und sich dabei selbst auf die Schippe nahm.

Große Trauer im Kölner Karneval! Der beliebte Büttenredner Ralph Kuhn ist im Alter von 65 Jahren völlig überraschend gestorben.

Die Nachricht traf die Szene am Montag (1. Dezember 2025) wie ein Schock: Ralph Kuhn erlitt einen tödlichen Herzinfarkt. Als „Ne Usjeflippte“ war der Ex-Ford-Mitarbeiter eine Institution im Fasteleer und dafür bekannt, sich selbst und den Alltag mit einem Augenzwinkern aufs Korn zu nehmen.

Viele kannten ihn noch aus seiner Zeit als Teil des „Schnäuzer Duos“. 16 Jahre lang begeisterte er an der Seite von Peter Schulte als witzige „Puppe“, die aus einer Mülltonne sprang. Seine Künstler-Agentur Ahrens würdigte ihn als „Ein Büttenredner wie er im Buche steht“.

Das „Schnäuzer Duo“ steht auf der Bühne der Lanxess-Arena.

Bevor Ralph Kuhn (r.) allein auf den Bühnen unterwegs war, war er 16 Jahre zusammen mit Fibbes (Peter Schulte) als „Schnäuzer Duo“ sehr erfolgreich. Dabei war er die Heinzelmännchen-Puppe in der Tonne. Auf dem Foto stehen die beiden auf der Bühne der Lanxess Arena bei der „Lachenden Kölnarena“.

Sängerin Marita Köllner erfuhr von der Tragödie in ihrem Mexiko-Urlaub. Sie schilderte unserer Redaktion die letzten Momente: „Er hat sich um 17.00 Uhr hingelegt. Als seine Frau Ulla um 18.00 Uhr was von ihm wollte, war er nicht mehr ansprechbar.“ Auch der Notarzt konnte nichts mehr tun. „Er hat noch versucht, ihn zu reanimieren – vergeblich.“

Sein plötzlicher Tod reißt eine riesige Lücke, auch in die Pläne seiner Freunde und Kollegen. Besonders sein enger Freund, Redner Ralf Knoblich („Dä Knubbelisch“), ist am Boden zerstört. Am kommenden Samstag (6. Dezember) wollten sie gemeinsam die Premiere ihrer „Kölsche Kreßnaach“ in der Gaststätte „Stadt-Treff“ feiern.

Als Quartett mit Patrick Kafka und Tommy Walter hatten sie ein Programm mit Musik und kölschen Verzällcher geplant. Die Auftritte, mit weiteren Terminen im „Balthasar em Agnesveedel“ und im Brauhaus „Em Kölsche Boor“, waren so gut wie ausverkauft.

Trotz des Schocks hat Knoblich eine klare Haltung: „Ich muss erst mal mit den anderen sprechen“, sagte er. „Mein erster Impuls lautet: Jetzt machen wir es erst recht, dem Ralph zu Ehren.“

Seiner Trauer verlieh er auf Social Media mit einem emotionalen Post auf Kölsch Ausdruck: „Jitz häs Do mich un janz Kölle em Ress jelosse. Bes einfach esu jejange. Letzte Woch han mir zesamme jeschwaad un e lecker Kölsch jedrunke. Un jitz bes de fott. Janz stell un heimlich. Minge Ralph, sök Dir en schön Stell em Himmel us un jangk beim Petrus en de Bütt. Verdammp, ich dun Dich jitz ald ärch vermesse.“

Auch andere Kollegen und Kolleginnen sind fassungslos. Ingrid Kühne schrieb: „Ein Karnevals-Urgestein, ein herzlicher, fröhlicher und empathischer, aber auch empfindsamer, gnadenlos ehrlicher und trotzdem leicht verletzbarer Mensch – so war er zu all denen, die er mochte, schätzte und liebte“. Sie fügte hinzu: „Wir vermissen Dich jetzt schon.“

Comedian Dennis Schick, dem Kuhn den Weg auf die Bühne ebnen wollte, schrieb dankbar: „Du hast mir das Gefühl gegeben, dass ich meinen Platz gefunden habe. Dass meine Stimme zählt. Und dass ich im Fastelovend nicht nur mitlaufen, sondern wirklich ankommen darf.“

Auch Jörg Runge, bekannt als „Dä Tuppes vum Land“, verband eine besondere Geschichte mit Ralph Kuhn. „Bei der WDR-Sendung ‚Die Rampensäue‘ war ich einst sein Pate. Und das, obwohl Ralph schon wesentlich länger auf den Bühnen dieser Welt unterwegs war, als ich“, erinnert sich Runge. Er sei schockiert über den viel zu frühen Tod. „Maach et joot leeven Ralph. Du warst ne echte Type. Mein herzliches Beileid der gesamten Familie. Ruhe in Frieden“ (red).

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.