11.11. in KölnDoppel-Moral? WDR äußert sich deutlich zu Programmänderung

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Das WDR-Gebäude in Köln. 

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Die Diskussion um den 11.11. in Köln und die Programmänderung durch den WDR hat hohe Wellen geschlagen. Für viele Zuschauer nach wie vor unverständlich: Warum sagt man morgens die mit kölscher Musik geplante Sendung von 10 bis 16 Uhr ab und sendet am Abend dann  trotzdem eine Musik-Show?

Köln: WDR sieht Corona-Vorschriften am 11.11. gefährdet

EXPRESS fragte beim Westdeutschen Rundfunk nach, der sich erstmals zu den Vorwürfen äußert. „Die mit der Ostermann-Gesellschaft einvernehmlich abgesagte Sessionseröffnung aus der Wagenbauhalle wäre eine mehrstündige Live-Veranstaltung gewesen. Live-Produktionen dieses Umfangs erfordern einen hohen personellen Einsatz, da zahlreiche Crew-Mitglieder für einen reibungslosen Ablauf einer solchen Veranstaltung sorgen müssen“, heißt es in der schriftlichen Antwort des WDR.

WDR: Sendung am Abend des 11.11. in Köln kann besser durchgeführt werden

Die Sendung am Abend könne dagegen unter ganz anderen Voraussetzungen produziert werden, so der WDR. „11.11. – KÖLN SINGT ZOHUS ist eine TV-Produktion, die an zwei Tagen unter strengen Hygienevorschriften aufgezeichnet wird.

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Zwischen den jeweils achtstündigen Aufzeichnungen pro Tag gibt es Umbau-Pausen und Probenzeiten, sodass mit einem minimalen personellen Aufwand unter Beachtung aller Corona-Regularien für eine TV-Aufzeichnung eine Sendung entstehen kann – ohne dem Zeitdruck einer Live-Atmosphäre unterlegen zu sein.“

Und der WDR verspricht: „Wir werden mit der Sendung 11.11. – KÖLN SINGT ZOHUS nicht zum Feiern anregen, sondern möchten den Karnevalistinnen und Karnevalisten damit ein Angebot machen, am späten Abend ihr wehmütiges Gefühl zum Karneval in ihren kölschen Liedern wiederzufinden.“

Eine zentrale Frage in der Diskussion war auch: „Warum sagt man die Sendung morgens auch aus Gründen des Respektes vor den hohen Fallzahlen und den Opfern der Pandemie ab, sendet aber am Abend doch Musik?“ Viele Kommentatoren sehen darin eine Doppel-Moral.

Diese Frage  ließ der WDR unbeantwortet. Inzwischen, so heißt es vom WDR, sei die Sendung unter strengsten Hygienevorschriften am 4. und 5. November ohne Komplikationen aufgezeichnet worden.