„Gestern noch verteidigt“Kölner SPD-Mann Karl Lauterbach schießt gegen „Tatort“-Star

Karl Lauterbach

Der Kölner Politiker Karl Lauterbach, hier am 19. März 2021 in Berlin, schießt bei Twitter gegen „Tatort“-Star Jan Josef Liefers.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Der Kölner Politiker Karl Lauterbach (58) steht in den Augen vieler Deutscher wie kaum ein anderer für Lockdown-Maßnahmen und für möglichst „harte“ Corona-Regeln. Genau diese Politik stellt momentan die Kunstaktion „allesdichtmachen“ infrage. An der umstrittenen Video-Aktion hatten sich viele bekannte Schauspieler beteiligt. Nach heftigen Reaktionen und Kritik haben sich mittlerweile jedoch einige davon distanziert. „Tatort“-Star Jan-Josef Liefers nicht, im Gegenteil.

  • Karl Lauterbach reagiert auf #allesdichtmachen-Aktion
  • Kölner Politiker schießt gegen „Tatort“-Schauspieler
  • Jan Josef Liefers hatte Lockdown-Maßnahmen wiederholt kritisiert

Karl Lauterbach: Kölner Politiker kann Jan-Josef Liefers Haltung nicht verstehen

Die ironischen Video-Beiträge deutscher Schauspieler unter dem Hashtag #allesdichtmachen sorgen aktuell für Furore.

Nachdem Karl Lauterbach Jan Josef Liefers, das Gesicht des Münsteraner „Tatorts,“ am Freitag (23. April) noch gegen den aufkeimenden Hass in sozialen Medien verteidigt hatte, ist der SPD-Politiker nun von seiner verständnisvollen Haltung abgerückt.

Alles zum Thema Corona

Karl Lauterbach: „Habe gestern noch Jan Josef Liefers vor Hass verteidigt..“

„Ich habe gestern noch @JanJosefLiefers vor Hass verteidigt. Aber seine Inhalte sind fern jeder Realität. Die vielen Lockdowns haben halt zehntausenden das Leben gerettet. Daher machen wir das. Und erklären es jeden Tag. Nicht nur 'die Regierung'. Man nennt es Wissenschaft“, twittert Lauterbach am Samstag (24. April).

Der „Tatort“-Schauspieler Jan Josef Liefers hatte unlängst die Intransparenz der Corona-Maßnahmen kritisiert.

Liefers hatte #allesdichtmachen verteidigt, als bereits einige Schauspieler von der Aktion abgerückt waren, sich aber im Nachhinein zumindest nachdenklich über das gewählte Mittel geäußert.

Jan Josef Liefers: „Es gibt nicht nur auf der Seite der Erkranken Trauer und Leid“

„Ich finde auch den Punkt interessant, dass vielleicht Ironie wirklich ein ungeeignetes Mittel ist“, sagte der 56-Jährige am Freitagabend in der Radio-Bremen-Talkshow „3nach9“.

Er sehe aber aktuell eine Lücke: „Es gibt nicht nur auf der Seite der Erkrankten Trauer und Leid, sondern auch auf der Seite derer, die unter diesen Maßnahmen inzwischen nun wirklich anfangen zu leiden, die sehe ich nicht so richtig vertreten“, sagte Liefers im TV.

In der „Aktuellen Stunde“ beim WDR hatte Liefers zuvor wiederholt, dass aus seiner Sicht in den Medien zu wenig Regierungskritiker zu Wort kämen. Von den sogenannten „Querdenkern“ oder Verschwörungstheoretikern hatte sich der Schauspieler schon im Vorfeld distanziert.

Auf die Twitter-Kritik von Karl Lauterbach hat Jan Josef Liefers bislang noch nicht reagiert.