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Jetzt wird es hässlichKölner Taxi-Krieg eskaliert: Drohungen, Mobbing, Misswirtschaft

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Es brennt in der Taxiruf-Zentrale am Bonner Wall. Dort ist ein harter Machtkampf ausgebrochen.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Seit Monaten halten sich die Gerüchte, dass der Kölner Taxi Ruf finanziell gegen die Wand gefahren wurde. Vorstandschef Aleksandar Dragicevic beruhigte, die Außenstände seien schuld. Doch nachdem er nun seine Bilanz vorlegte, wurde er umgehend suspendiert. Denn es entstand angeblich ein Minus von 750.000 Euro.

Kölner Taxi-Krieg: Das sind die angeblichen Zahlen der Bilanz

Aber: Der Taxi Ruf soll über keinerlei Barmittel mehr verfügen und zudem den Dispo bei der Bank völlig ausgereizt haben. Der Gesamtschaden soll bei 1,8 Millionen liegen, so ein Insider zum EXPRESS. Und er nennt weitere Zahlen: Es gibt Außenstände von 900.000 Euro, davon seien aber rund 300.000 gar nicht mehr eintreibbar, weil verjährt.

Kölner Taxi-Krieg: Misswirtschaft und falsche Buchführung

Grund für die desolate finanzielle Situation: totale Misswirtschaft.

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Vorstandsboss Aleksandar Dragicevic im April 2020 in einem Taxi, dass den Hygiene-Vorschriften in Corona-Zeiten entspricht. Er wurde suspendiert.

So sollen vor allem die Personalkosten explodiert sein. Nach der Entlassung der langjährigen Buchhalterin, die schließlich eine Abfindung bei einem Arbeitsprozess erstritt, soll die Buchhaltung völlig konfus geführt worden sein. „Man hat den Überblick verloren und Posten falsch verbucht“, so ein weiterer Informant. Auch die Investition in neue Technik soll die Genossenschaft ins Minus getrieben haben.

Kölner Taxi-Krieg: Drohungen gegen Aufsichtsräte

Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Päffgen blieb angesichts der Ungereimtheiten in der Bilanz nichts anderes übrig, als einen Prüfungsverband, den Dragicevic sein Vertrauen entzogen hatte, mit einer Sonderprüfung zu beauftragen. Jürgen Päffgen: „Außerdem haben wir einen Anwalt eingeschaltet.“

Männer fahren mit dem Taxi durch Köln – am Ziel zeigen sie ihr wahres Gesicht

Päffgen und seine zwei Aufsichtsratskollegen (zwei weitere traten zurück) wurden nach der Suspendierung des Vorstandschefs telefonisch und schriftlich bedroht. Päffgen hatte ein Schreiben in seinem Briefkasten und ging damit zur Polizei – weil die Drohungen sich auch auf seine Familie beziehen.

Kölner Taxi-Krieg: Gefeuerter Vorstand will zurück ins Amt

Der gekippte Vorstand Aleksandar Dragicevic gibt sich kämpferisch: „Die Zahlen stimmen so nicht. Es sind 569.000, die uns fehlen. Das liegt daran, dass wir 400.000 Euro weniger Einnahmen haben und außerplanmäßige Abschreibungen tragen müssen.“

Er glaubt, dass der Taxi-Krieg aufgrund eines internen Machtkampfes im Aufsichtsrat entstanden ist. „Wir haben schwarze Schafe in der Familie und ich bin mir sicher, dass sich alles aufklären wird bei der Generalversammlung in spätestens drei Wochen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich dann meine Position weiter fortführen werde.“

Kölner Taxi-Krieg: Mobbing unter ausländischen und deutschen Unternehmern

Inzwischen gibt es auch massive Spannungen zwischen den ausländischen (meist türkischen und persischen) und deutschen Taxi-Unternehmern, die rund zehn Prozent ausmachen, erklärt ein langjähriger Fahrer. Gegenseitige Anzeigen und Mobbing seien inzwischen Alltag. Ob dieser Krieg nach der Generalversammlung beigelegt wird, ist zweifelhaft. Der Taxi Ruf – er erlebt seine größte Krise.