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IntensivtäterFC-Chaot (21) aus Kölner Villenviertel verurteilt – weitere Verfahren

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Felix S. betrat um kurz vor 10 Uhr den Gerichtssaal 246 mit seinem Rechtsanwalt Ingo Lindemann.

Köln – Als der Kölner Felix S. (21, Name geändert) am Dienstagvormittag gemeinsam mit seinem Rechtsanwalt Ingo Lindemann den Gerichtssaal Nummer 246 betritt, lächelt er die anwesenden Zeugen und Journalisten an. Er weiß, dass die zu verhandelnden Tatvorwürfe nicht schwer wiegen. Er ahnt, dass ihn trotz zahlreicher Vorstrafen kein schweres Urteil erwartet.

An diesem Tag werden zwei Anklagen in einem Prozess abgehandelt. Zum einen geht es um Beleidigung, zum anderen um Verstoß gegen das Versammlungsgesetz. 

Spuckattacke und Vermummung

Am 23. März 2018 spuckte S. gegen die Seitenscheibe des Autos von zwei Ordnungsamt-Mitarbeitern. Die Beamten führten gerade Geschwindigkeitsmessungen durch.

Fünf Tage zuvor fiel Felix S. im Rheinenergie-Stadion auf, als er mit einer rot-weiß gestreiften Sturmhaube vermummt beim Lokalderby 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen 04 eine umgedrehte Fahne des gegnerischen Vereins im FC-Block präsentierte und zerriss. 

Angeklagter war geständig

Beide Taten räumte er vor Gericht ein. Die Richterin glaubte ihm seine Reue und dass er von nun an ein straffreies Leben führen wolle. Da Felix S. am 1. Oktober sein Studium beginnen werde, er sich derweil in psychologische Behandlung begeben habe und weil er sich bei den städtischen Mitarbeitern vor Gericht entschuldigt hatte, wurde er zu einer Jugendstrafe von zehn Monaten verurteilt. 

Im Saal saß auch der wohlhabende Vater von Felix S., in dessen Villa der 21-Jährige noch lebt. Er nahm das Urteil gegen seinen Sohn stumm zur Kenntnis. Es war nicht das erste Mal, denn Felix S. galt bei den Behörden als bislang nahezu unbelehrbarer Intensivtäter.

Hatte bereits acht Monate auf Bewährung

Erst am 11. Januar war er zur einer Strafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Die nun verhandelten Delikte wurden während dieser Zeit von Felix S. verübt. Und das nur wenige Tage, nachdem er aus der einmonatigen Sicherungshaft aus der JVA entlassen wurde. 

Dennoch sagte die Richterin: „Ob diese neue Einheitsjugendstrafe jetzt noch zur Bewährung ausgesetzt wird, wird sich in den kommenden sechs Monaten entscheiden. Wenn Sie ihre Auflagen einhalten und straffrei bleiben, dürfte einer Aussetzung zur Bewährung nichts im Wege stehen“, sagte sie bei der Urteilsverkündung.

Mindestens drei weitere Verfahren

Kurz nach 11 Uhr verließen Felix S., sein Verteidiger, sein Bewährungshelfer gut gelaunt das Gerichtsgebäude. Sein Vater ging einige Meter dahinter.

Wie EXPRESS aus Justizkreisen erfuhr, wird derzeit noch in mindestens drei weiteren Verfahren im Bereich Fußball gegen Felix S. ermittelt.

Im Sommer 2018 soll er ein dreimonatiges Antiaggressionstraining in Hamburg absolviert haben. Trotzdem soll er davor und danach wieder mehrfach straffällig geworden sein. 

Beim Angriff auf Union dabei?

Unter anderem wird geprüft, ob er der FC-Chaot ist, der beim Spiel gegen Gladbach am 14. Januar als Ordner verkleidet eine Fahne aus dem Gästeblock geklaut hatte.

Des Weiteren werde gegen Felix S. wegen Körperverletzung und der mutmaßlichen Beteiligung am Angriff auf den Fan-Bus von Union Berlin ermittelt.

Sein Auto war nach der Attacke am Tatort sichergestellt worden. Neben Sturmhaube und Mundschutz soll noch das schriftliche Bereichsbetretungsverbot fürs Stadionumfeld auf der Rückbank gelegen haben. Es dürfte also nicht lange dauern, bis S. wieder einen Termin bei Gericht hat.