Intendant Tom BuhrowWDR-Geschäftsbericht offenbart große Geldbewegungen

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Tom Buhrow ist seit 2013 WDR-Intendant.

Köln – Der neue, 212 Seiten starke WDR-Geschäftsbericht für 2018 hat es in sich. Er dokumentiert die riesige Themenvielfalt des Fernseh- und Hörfunksenders, aber auch die horrenden Summen, die in der Kölner Zentrale bewegt werden. EXPRESS nennt die kritischen Zahlen, Daten, Fakten.

WDR: Täglich 145 Stunden Radio

Massig: Die Sendungen. Mit seinen Radioprogrammen (Cosmo, 1Live, WDR 2,3,4 und 5) sendete der WDR 2018 insgesamt 3.180.976 Minuten – was rechnerisch einem täglichen Bedarf von 145,3 Stunden entspricht. Im TV strahlte der Sender 2018 insgesamt 810.596 Minuten Fernsehprogramm aus – täglich 37 Stunden. Enthalten darin: die Zulieferungen zum ARD- Gemeinschaftsprogramm „Das Erste“. Insgesamt 456.926 Sendeminuten - was einer Quote von 24,2 % am ARD-Programm entspricht.

WDR: 1,1 Milliarden von der GEZ

Problem: Die Bilanz. Der WDR erzielte laut Geschäftsbericht rechnerisch ein negatives Betriebshaushaltsergebnis von minus 84,1 Millionen Euro. Erträgen von 1,44 Milliarden Euro (davon alleine 1,16 Milliarden aus Rundfunkgebühren)  standen Aufwendungen von 1,525 Milliarden Euro gegenüber. Nach einer anschließenden, wie eine WDR-Sprecherin bestätigt, „komplizierten Finanzrechnung“ ergibt sich jedoch ein offiziell ausgewiesener Überschuss von 21,3 Millionen Euro. Also doch noch knapp im Plus...

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WDR: Im Schnitt verdient jeder 92.000 Euro

Problem: Die Personalkosten. Im Schnitt waren im vergangenen Jahr 3.894 Planstellen besetzt. 114 Planstellen wurden 2018 abgebaut, das sparte insgesamt im Vergleich zu 2017 rund 300.000 Euro ein. Nur? Ja, denn die Tariferhöhung (2,2 % rückwirkend und 2,35 % ab April) machte offenbar einen Großteil der durch die Stellenstreichung eingesparten Lohnkosten wieder wett. Insgesamt lagen die Aufwendungen für die Arbeitsentgelte bei 359,1 Millionen Euro. Macht rechnerisch ein durchschnittliches Jahresgehalt pro Planstelle von 92.200 Euro.

WDR: Hohe Kosten für Ruheständler 

Problem: Die Kosten für Ruheständler. Für Altersversorgung, Vorruhestand und Altersteilzeit hat der WDR satte 209,6 Millionen Euro aufgewendet. Das sind bereits knapp 60 % von der Summe, die für die komplette arbeitende Belegschaft inklusive Urlaubsgeld und Jubiläumszahlungen gezahlt werden. Macht zusammen einen Personalaufwand von 568,7 Millionen.

WDR: Die Altersversorgung für das Spitzentrio 

Die Geschäftsleitung - wer was verdient: WDR-Intendant Tom Buhrow (60) hat im vergangenen Jahr 406.700 Euro verdient. Damit lag er in der sechsköpfigen Geschäftsleitung deutlich vor seiner Stellvertreterin und Justiziarin Eva-Maria Michel (62) mit 263.800 Euro und dem Fernsehdirektor und Wahl-Experten Jörg Schönenborn (55), der 242.100 Euro erhielt. Als Altersversorgung (Barwert der Pensionsverpflichtung) hat der WDR für das prominente Trio bisher knapp 8,5 Millionen Euro eingeräumt.