In Köln fing alles an„Bin das Zugpferd”: Margot (82) hat Millionen-Imperium aufgebaut

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QVC-Königin Margot Schmitt (82) denkt noch lange nicht ans Aufhören. 

von Madeline Jäger (mj)

Wesseling – Wir schreiben das Jahr 1959. In einem kleinen Friseurladen in Wesseling hat alles angefangen. Die junge Margot Schmitt verwirklichte die Haarträume ihrer Kundinnen und das kam an.

„Hier haben sich lange Schlangen vor dem Salon gebildet, schon damals. Dann bin ich einen neuen Weg gegangen“, so die heutige 82-jährige Selfmade-Millionärin.

Sie brachte ihre eigenen Haarpflegeprodukte auf den Markt und ist damit seit 25 Jahren beim TV-Sender QVC erfolgreich. Ihr Mut hat Margot Schmitt reich gemacht, gegenüber EXPRESS enthüllt sie ihr Erfolgsrezept.

QVC-Königin Margot Schmitt (82): „Ich gehe mit der Zeit“

Die Wurzeln des Erfolgs von Margot Schmitt liegen in Köln. In der Domstadt lernte sie ihr Handwerk von 1953 bis 1956 und machte im Salon Sawatzki in der Lindenstraße ihre Lehre. An diesem trüben Freitagmittag rund 64 Jahre später, steht Margot Schmitt agil neben dem Friseurstuhl in ihrem früheren Laden in Wesseling.

Auf der Ablage liegt die glänzende Produktbroschüre mit ihrem Konterfei. Die echte Margot Schmitt steht direkt daneben und strahlt. Sie sprüht vor Energie, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Wesseling: Barbershop in Margot Schmitts früherem Friseurgeschäft

Mittlerweile vermietet sie das Geschäft an Omar Mohsin, der hier einen Barbershop eröffnet hat. „Omar macht das Spitze. Haben sie das schon einmal gesehen, wie ein Barbier arbeitet? Toll!“, ruft Margot Schmitt begeistert. Dass in den alten Räumlichkeiten immer noch jemand Haare frisiert, macht sie stolz.

„Man muss mit der Zeit gehen und Omar benutzt meine Pflegeprodukte“, freut sich die Unternehmerin. Tatsächlich ist Schmitt immer wieder mit der Zeit gegangen. Als jede Frau auf Lockenwickler setzte, entwickelte sie die „Traumrolle“, die ihr 1978 als ihre Erfindung patentiert wurde.

Margot Schmitt: „Keine andere Marke ist länger bei QVC“

Der Beginn einer großen Karriere, die 1997 auf dem Verkaufssender QVC ihren Höhepunkt fand. „Keine andere Marke ist länger bei QVC im Sortiment“, hebt Margot Schmitt hervor.

Jede Woche ist sie mit ihrem Team in Düsseldorf beim TV-Sender und preist ihre Haarpflegeprodukte im Fernsehen oft noch selbst an. „Ich bin das Zugpferd“, lacht Schmitt stolz.

Margot Schmitt: Eigene Produktlinie hat sie reich gemacht 

„Mein Thema war immer, die Frau selbstständig zu machen, sodass sie nicht mehr so oft zum Friseur gehen muss, sondern einen Großteil der Haarpflege selbst übernehmen kann“, erklärt Schmitt ihre Philosophie. In Hiddenhausen ist ihr Haar-Imperium: „Margot Schmitt Haar-Cosmetic Spezial GmbH," dort beschäftigt sie rund 20 Mitarbeiter.

Mit ihrem Unternehmen hat sie mittlerweile Millionenumsätze, gemacht, doch als Millionärin will sich die 82-Jährige nicht bezeichnen.

„Mir geht es sehr gut“, sagt sie lediglich dazu. Ihre Leidenschaft habe sie reich gemacht, aber dahinter stecke auch viel Arbeit.

Margot Schmitt: „Ich wollte unabhängig sein“

„Ich war immer ehrgeizig und wollte unabhängig sein. Obwohl mein Mann – ein Landwirt – sehr wohlhabend war“, so Schmitt. 2016 ist ihr Mann verstorben. Margot Schmitt lebt auf einem Bauernhof in Weilerswist. Sie hofft darauf, dass einer ihrer vier Enkel ihr Produkt-Imperium mal übernehmen will.

„Die Enkel studieren alle. Das könnte klappen. Denn meine beiden Töchter haben andere Berufe und mein Sohn ist verstorben“, sagt Schmitt. Doch ans Aufhören denkt die 82-Jährige ohnehin noch nicht.

Margot Schmitt (82) denkt noch lange nicht ans Aufhören

„Der eine ist mit 30 schon müde und ich bin mit über 80 noch fit“, erklärt Margot Schmitt dazu lässig. Ihr Erfolgsrezept: „Niemals aufgeben. Gerade Frauen haben es oft schwerer und müssen sich hochkämpfen“, erklärt Schmitt.

Das habe sie getan. Dann muss sie schnell weiter, das nächste Kamerateam ruft. Sie fasst sich kurz in die Haare und geht mit schnellen Schritten zum nächsten Termin.