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Impf-Ärger, Frust und offene FragenSo geht es mit den Impfungen in Köln jetzt voran

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Der Kölner Physiotherapeut Armin Görtz (61) hat am 4. März seine Impfung erhalten. Viele Kölner aus der zweiten Gruppe warten noch auf einen Impftermin.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Die Impfungen in Köln sind aktuell ein riesiges Thema. Manche Kölner fühlen sich ungerecht behandelt und kämpfen um freie Termine. Anderseits gab es im Februar auch viele Absagen. Das Kölner Gesundheitsamt, die Kassenärztliche Vereinigung (KVNO) und das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) geben jetzt Antworten auf die drängendsten Fragen zur aktuellen Impf-Lage in Köln.

  • Kölner haben viele Fragen zur Impf-Organisation
  • Impf-Institutionen mit klarem Überblick für Kölner
  • So geht es mit den Impfungen im März weiter

Köln: Stadt mit Impf-Überblick und klarer Ansage

Ist das Kölner Impfzentrum terminlich aktuell ausgelastet?

Stadt Köln: „Nein. Das Impfzentrum hat eine Kapazität von 5000 Impfungen täglich bei Vollauslastung. Von den 5000 möglichen täglichen Impfungen werden in dieser Woche im Kölner Impfzentrum täglich zwischen 1900 und 2200 Menschen geimpft“, erklärt eine Stadtsprecherin auf EXPRESS-Anfrage.

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Gerade können im Impfzentrum also keine 5000 Impfungen am Tag stattfinden, weil nur Impfressourcen für etwa 2200 Menschen (täglich) zur Verfügung stehen?

Stadt Köln: „Pauschal gesprochen ist das korrekt. Es muss aber differenziert werden: Im Hinblick auf den Wirkstoff von Biontech finden die 5000 Impfungen am Tag nicht statt, weil es dafür noch nicht genügend Impfstoff gibt. Im Hinblick auf den Wirkstoff von AstraZeneca stehen tendenziell mehr Impfressourcen zur Verfügung, als genutzt werden. In der Vergangenheit gab es das Problem, dass der AstraZeneca-Impfstoff keine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung genoss, Termine wurden abgesagt oder verschoben. Diese Situation bessert sich aber gerade, da in der den aus der Prio2-Gruppe vorgezogenen Berufsgruppen (Erzieher, Lehrer, Polizei, Ordnungskräfte) der Wirkstoff besser akzeptiert wird.“

Wer ist nach der Impfreihenfolge in Köln aktuell dran?

Stadt Köln: „Da die Impfstoffmenge derzeit begrenzt ist, regelt die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes die Impfreihenfolge. Bislang hatten die Angehörigen der ersten Gruppe (höchste Priorität) die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Zur dieser Gruppe gehören unter anderem Menschen über 80 Jahren, Mitarbeitende und Bewohner in Pflegeinrichtungen sowie Mitarbeitende in medizinischen Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus.“

Wie geht es ab dem 8. März mit den Impfungen weiter?

Stadt Köln: „Von nun an werden Angehörige aus der zweiten Prioritätsgruppe (hohe Priorität) ein Impfangebot erhalten. Ab dem 8. März können sich zunächst Beschäftigte in Kindertagesstätten, Grundschulen, Förderschulen und in der Kindertagespflege, Polizei- und Ordnungskräfte, Bewohner und Mitarbeitende in (teil-)stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Werkstätten für behinderte Menschen, Neuaufnahmen in vollstationären Pflegeeinrichtungen sowie Obdachlose und Asylsuchende impfen lassen. Gegen Ende März sollen Personen mit schweren Vorerkrankungen folgen.

Wann können die über 70-Jährigen aus Impfgruppe 2 mit einem Impftermin rechnen?

Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO): „Für die Gruppe der Über-70-Jährigen werden derzeit noch keine Termine vergeben. NRW-Gesundheitsminister Laumann hatte zu Beginn der Woche davon gesprochen, dass voraussichtlich Ende April/Anfang Mai mit den Impfungen der über-70-Jährigen in NRW begonnen werden kann, sehr wahrscheinlich gestaffelt nach Jahrgängen oder in Zwei-Jahresgängen. Die Einladung dieser Gruppe soll vermutlich über die KV-Stellen laufen.“

Laut Stadt Köln sollen über 70-Jährige spätestens ab Mai ein Impfangebot erhalten.

Wer kommt danach bei den Impfungen an die Reihe?

Stadt Köln: „Danach folgt die dritte Gruppe (erhöhte Priorität), zu der unter anderem Menschen über 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen, Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel und Lehrkräfte an weiterführenden Schulen gehören.“ (Anmerkung der Redaktion: Gymnasiallehrer sind beispielsweise nicht in Impfgruppe 2.)

Warum können aktuell freie Impftermine nicht an bestimmte Personen aus Impfgruppe 2 vergeben werden?

Stadt Köln: „Die Terminvergabe läuft so, dass der zu Impfende sich einen Termin im Impfzentrum organisiert. Aktuell läuft dieses Prozedere allerdings nur für die Priorisierungsgruppe 1. Ab 8. März sind für die vorgezogenen Berufsgruppen aus der Priorisierungsgruppe 2 an der Reihe, die von der Stadt bereits kontaktiert werden. Das ist der Impf-Fahrplan für den März, an den wir uns halten müssen.“

Wie wird innerhalb der Impfgruppe 2 in Köln priorisiert?

Stadt Köln: „Aktuell wird hier nicht priorisiert, weil die Gruppe 1 dran ist. Ab 8. März werden die von oben genannten Berufsgruppen aus der Gruppe 2 vorgezogen. Die Gruppe 2 in ihrer Gesamtheit (Ü-70, entsprechend Vorerkrankte) können alle einen Impftermin bekommen, sobald wir mit dieser Gruppe starten. Allerdings wird es zu zeitlichen Unterschieden kommen, aufgrund der Tatsache, dass der AstraZeneca-Impfstoff nur an unter 65-Jährige verimpft wird und beide Impfstoffe in unterschiedlichem Maße verfügbar sind.“

Anmerkung der Redaktion: Die ständige Impfkommission hat den AstraZeneca-Impfstoff am 4. März auch für über 65-Jährige empfohlen, daher kann es hierbei wieder zu Veränderungen kommen.

Warum sind Kölner, wie zum Beispiel Lehrer aus Impfgruppe 2 dazu angehalten, sich besser nicht selbst mit dem Kölner Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen, um zeitnah ein Impfangebot zu erhalten?

Stadt Köln: „In Köln erhalten die Einrichtungen/Schulen ein Schreiben der Stadt mit Zugangsdaten zum städtischen Buchungssystem. Dann können die Einrichtungen selbstständig für ihre Mitarbeiter im Impfzentrum Termine ausmachen.“ Anmerkung der Redaktion: Aus Organisations-Gründen empfiehlt die Stadt Köln, sich nicht selbst zu melden, sondern zu warten, bis man angeschrieben wird.

Wie ist die aktuelle Akzeptanz gegenüber dem AstraZeneca-Impfstoff im Kölner Impfzentrum?

Stadt Köln: „Nach einer anfänglichen Zurückhaltung beim Impfstoff AstraZeneca entschied die Kölner Ethikkommission bereits am 24. Februar, das Impfangebot auf medizinisches Personal sowie Polizei- und Ordnungskräfte, Kita-Betreuungspersonal und Lehrer an Grund- und Förderschulen auszudehnen. Seit der Öffnung für diese Gruppen ist die Anzahl an Impfungen mit AstraZeneca auf 700 Impfungen pro Tag gestiegen. Ab nächster Woche (8. März) sollen täglich 1000 Impfungen mit AstraZeneca erfolgen.“

Besteht die Gefahr, dass nicht verimpfter Impfstoff „abläuft“?

NRW-Gesundheitsministerium: „In den impfenden Stellen wird grundsätzlich organisatorisch sichergestellt, dass eine Verimpfung innerhalb der Haltbarkeiten erfolgt. Bisher musste kein Impfstoff wegen Überschreitung des Haltbarkeitsdatums verworfen werden.“