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Kölner VeedelIman (16) platzt Kragen: Er zückt Handy und filmt schlimmen Zustand

Der 16-jährige Iman aus Köln filmte am 14. Juni 2021 einen versperrten und zugemüllten Gehweg in seinem Veedel Gremberg.

Iman (16) sitzt auf einer Bank in Köln, die vollgemüllt wurde.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Wenn Iman (16) durch sein Veedel läuft, sieht er Dinge, die ihn den Kopf schütteln lassen. Achtlos weggeworfene Verpackungen, leere Flaschen, beschädigte, verdreckte Bänke. Doch Montagabend (14. Juni) platzte dem Gesamtschüler der Kragen – er zückte seine Handykamera und filmte alles.

„Guck mal, ich war vor ungefähr zehn Minuten hier – guck mal, was passiert ist“, hört man ihn fassungslos sagen. Iman filmt den Gehweg der Rolshover Straße in Gremberg. Dort sei kurz vorher alles komplett sauber und leer gewesen – doch jetzt, gegen 20 Uhr, ist kaum ein Durchkommen mehr.

Mehrere E-Scooter sowie ein Motorroller liegen kreuz und quer auf dem Gehweg, außerdem ein Kindersitz. Auch ein Einkaufswagen blockiert den Weg. Der Bereich um mehrere Sitzbänke ist vollgemüllt. „Haben die etwas davon?“, fragt Iman mehrfach. Man hört, wie geschockt er ist.

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Das sei vorher alles ganz chillig gewesen, erzählt der 16-Jährige im Gespräch mit EXPRESS. An den Bänken würden sich regelmäßig Jugendliche treffen. Auch er sei oft dabei. Wer für den Dreck und die Verwüstung am Montagabend verantwortlich ist, weiß Iman nicht. „Als ich das sah, habe nur gedacht: Was zur Hölle ist denn da los?“

Als eine Familie dort langgehen wollte, habe er sie direkt gewarnt. Iman: „Ich sagte ihnen, sie sollten aufpassen, weil da auch Scherben lagen.“ Das Video habe er gedreht, um die Situation zu dokumentieren und öffentlich zu machen.

Vater stolz auf Iman: Sohn zeigt Verantwortung für sein Veedel in Köln

Vater Arman (58) ist stolz auf seinen Sohn. Gemeinsam mit Arbeitskollegen hatte er erst kürzlich miterlebt, wie an der nahen Bahnhaltestelle „Kalk Post“ eine Junge auf ein Mädchen einschlug. Andere Jugendliche standen herum. „Als die uns sahen, sind alle abgehauen“, so der 58-Jährige. Gewalt, aber auch Sachbeschädigungen würden öfter passieren.

„Es ist schon grausam, was da abläuft. Deshalb habe ich meinem Sohn gesagt, wie wichtig es ist, in seinem Veedel aufzupassen“, erklärt er. Auch in Sachen Sauberkeit. Als Iman ihm das Video gezeigt hat, habe er positiv reagiert. Der 58-Jährige: „Ich habe mich gefreut, weil er sich verantwortlich zeigt.“

Die Stadtreinigung der AWB ist in diesem Bereich zweimal wöchentlich im Einsatz. Um einen Hotspot in Bezug auf regelmäßige, wilde Müllablagerungen handele es sich aber nicht, so Sprecher Jörg Daniel.