Idylle im WaldbadDas steckt hinter dem wohl kölschesten Familienbad

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Sören Roth ist seit drei Jahren Betriebsleiter im Waldbad Dünnwald.

von Bastian Ebel (bas)Béla Csányi (bc)

Köln – Bei weit über 30 Grad brennt die Sonne auf das Waldbad Dünnwald herunter, Schüler, Familien und Senioren sind in Scharen gekommen und flüchten sich ins kühle Nass.

An den heißen Tagen haben vor allem Freibäder Hochkonjunktur, das merkt auch Betriebsleiter Sören Roth (27), der das bunte Treiben entspannt vom Beckenrand aus beobachtet. EXPRESS hat ihm bei der Arbeit über die Schulter geschaut.

Auch im Hochsommer bewahrt er zu jeder Zeit kühlen Kopf. „Freundlich, aber direkt“ müsse man auftreten, erklärt er. Egal ob bei 18 oder 35 Grad.

Sören Roth erklärt: Schwimmmeister ein Job mit vielen Facetten

Seit inzwischen drei Jahren leitet der ausgebildete Meister für Bäderbetriebe die Geschicke in Dünnwald. In Zeiten, in denen deutschlandweit händeringend nach Schwimmmeistern gesucht wird, lebt er vor, was die Vorteile des Berufs ausmacht.

„Von erster Hilfe über Technik bis hin zu gesetzlichen Sachen muss man alles beherrschen“, beschreibt er die vielfältigen Aufgabenfelder. „Teilweise bist du auch Pädagoge. Du weißt nie, was dich erwartet.“

Anliegen im Minutentakt halten Schwimmeister in Dünnwald auf Trab

Ein ruhiges Gespräch im Schwimmbad ist kaum möglich. Im Minutentakt kommen Badegäste mit größeren und kleineren Anliegen, er kümmert sich um jedes einzelne.

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Das Waldbad befindet sich in idyllischer Lage in Dünnwald.

Mit Stammgästen wird kurz geplaudert, ein kleiner Junge fragt, ob Sören ihn kenne. „Na klar, du warst doch schon letztes Jahr hier.“ Und schon flitzt der Kleine zufrieden davon. Mit einem Auge behält Sören dabei immer das Schwimmbecken im Blick, schreitet ab und zu ein. Freundlich, aber direkt.

Freibad Dünnwald erfolgreich als Familienbad

Seit er vor drei Jahren nach Dünnwald kam, habe man den Fokus verstärkt auf ein familienfreundliches Bad gelegt. Sein Team ist außerdem seit zwei Jahren nahezu unverändert, untereinander herrscht gute Stimmung. Das kommt an: „So wie wir das jetzt handhaben, steigern wir jedes Jahr unsere Besucherzahlen um 20 Prozent“, freut sich Sören.

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Das Waldbad Dünnwald verzeichnet in den letzten Jahren einen deutlichen Besucherzuwachs.

Die gute interne Stimmung färbt auch auf die Atmosphäre im Bad ab. Die Leute werden freundlich begrüßt und freuen sich auf einen entspannten Tag im Wasser.

Sören genießt den Job in idyllischer Lage und mit „sauvielen Eindrücken, jeden Tag.“ Mit den Kollegen wird nach Feierabend auch schon mal gegrillt, um den Arbeitstag in lockerer Runde aufzuarbeiten.

Ab und zu sind darunter auch negative Eindrücke: Der Respekt habe nachgelassen, man sehe Schwimmmeister inzwischen oft nur noch als Dienstleister, nicht als Respektsperson.

Kontakt mit Badegästen ein Erfolgsfaktor im Waldbad Dünnwald 

Dennoch freut sich das Team immer wieder aufs Neue auf den Kontakt mit den Badegästen. Präsenz am Wasser ist wichtig und in Dünnwald auch ein Schlüssel zum Erfolg. „Wir sind alle am liebsten direkt bei den Leuten. Je näher wir dran sind, desto schneller können wir eingreifen“, schließt Sören ab. Dann geht es für ihn mit der Aufsicht am Becken weiter. Freundlich, aber direkt. So läuft es in Dünnwald, dem wohl kölschesten Familienbad.