+++ EILMELDUNG +++ Drama in Paris Beliebtes Wahrzeichen ist zum Teil eingestürzt

+++ EILMELDUNG +++ Drama in Paris Beliebtes Wahrzeichen ist zum Teil eingestürzt

Horror in Kölner SchrebergartenTotale Verwüstung: Ein Detail lässt Schlimmes vermuten

hatice_sayin_kleingarten_29_06_2020

So wurde der Kleingarten von Hatice Sayin verwüstet. In das Trampolin wurde eine Deutschlandfahne gerammt.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es klingt wie eine Horrorvorstellung, was Helin Orhan (23) und ihre Familie aus Köln-Zollstock am Donnerstag (25. Juni) durchmachen mussten.

Als ihre Mutter Hatice Sayin am Morgen in ihren Schrebergarten in Klettenberg kommt, findet sie ihn vollkommen verwüstet vor.

Schock für Kölner Familie: Rassistischer Angriff im Schrebergarten?

Brandflecken auf den Gartenmöbeln, zerrissene Schaukeln, ein durchstochenes Hüpfpferd, ein total demoliertes Trampolin – und mitten in diesem Chaos thront eine riesige Deutschlandfahne.

Alles zum Thema Instagram

Neuer Inhalt (6)

Der idyllische Schrebergarten von Familie Sayin in Köln-Klettenberg wurde in der Nacht auf Donnerstag schwer demoliert.

Ein Schock für die türkischstämmige Familie, die sich sonst so integriert und engagiert einbringt. Denn alles deutet für sie auf einen rassistischen Angriff hin.

Sofort ruft Hatice Sayin die Polizei. Die nimmt Einbruch, Sachbeschädigung sowie eine Anzeige gegen Unbekannt auf. Doch große Hoffnung, die Täter zu finden, bestehe laut Polizei nicht. „Mir wurde von der Polizei gesagt, dass sich eine Spurensicherung nicht lohnt“, so die Kölnerin, die seit über 20 Jahren als Erzieherin in einer Kita in arbeitet.

Neuer Inhalt (6)

Die Spielgeräte im Schrebergarten wurden vollkommen zerstört: Die Seile der Schaukel sind durchtrennt und das Hüpfpferd wurde durchstochen.

„Wir haben unseren Kleingarten schon zehn Jahre hier und verstehen uns mit allen Nachbarn soweit es geht gut. Ich kann mir nicht erklären, wer und vor allem warum man uns so etwas antun wollen würde“, so Hatice Sayin.

Das konnte und wollte ihre Tochter Helin nicht auf sich sitzen lassen. „Mein Ziel war es, Aufmerksamkeit zu erregen und dafür zu sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Wir wollten keine Angst mehr haben, in unseren Garten zu kommen”, erklärt sie gegenüber dem EXPRESS.

Ihre Mutter erklärt, dass die Spielgeräte für ihre Nichten und Neffen da seien. Vor allem ein Neffe, der mit einer Behinderung lebt, habe sich den kleinen Spielplatz im Schrebergarten gewünscht. Nur einmal konnte er dort spielen.

Klettenberger Schrebergarten verwüstet: Social-Media-Post geht viral

Also verfasst Helin einen Post auf Instagram und Facebook. „Ich bitte euch, meine Stimme zu hören und nicht wegzuschauen”, appelliert sie an die Community.

Was dann passiert, hätte sie jedoch nicht erwartet. Ihr Post ging viral, wurde von Seiten mit mehreren tausend Followern geteilt. Viele sprachen Helin und ihrer Familie ihr Mitgefühl aus.

Hier lesen Sie mehr: Gewalt und Beleidigungen gegen Polizei: Traurige Bilanz: Kölns Wochenende des Widerstands

Am Freitag bekommt sie dann eine anonyme Nachricht. Der Post hatte einen der Täter erreicht, der sich schließlich mit schlechten Gewissen bei Helin meldet.

Täter stellen sich: Kein rassistischer Angriff auf Kölner Familie

Der Grund für die Tat sei eine durchzechte Nacht gewesen, jedoch gänzlich ohne rassistischen Hintergrund. Es war purer Zufall, dass die Familie einen Migrationshintergrund hatte.

Gemeinsam mit seinen Freunden würde er sogar das Chaos beseitigen und sich um das Ersetzen der kaputten Spielgeräte kümmern.

Wie Helin bestätigt, seien drei der Täter, begleitet von sechs Freunden, schließlich am Samstag im Schrebergarten erschienen. „Sie haben viel Mut bewiesen”, freut sie sich. Nach einem langen Gespräch haben sie sich schließlich entschuldigt.

Auch bei der Facebook- und Instagram-Community möchte sich Helin bedanken. „Mich hat es sehr gefreut, dass wir die Person innerhalb von 24 Stunden erreicht haben”, betont sie. Die Anzeige gegen Unbekannt hat die Familie schließlich zurückgezogen.

In einem zweiten Post klärt Helin schließlich über die Entwicklungen des Falls auf: „Für uns hat sich die Geschichte heute positiv beendet.”