Historisches Kölner BadUmbau zum Restaurant – Eine andere Welt

zeitleiste-1996

So sah das Bad bei der Schließung 1996 aus.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Das Auge isst mit. Gerade auch, wenn das Ambiente eines Restaurants so außergewöhnlich ist wie das des neu eröffneten „KWB im Stadtpalais“. Hier essen die Gäste nämlich in der hohen Halle des 1914 eröffneten (und 1996 geschlossenen) denkmalgeschützen „Kaiser-Wilhelm-Bad“, das später als „Deutz-Kalker-Bad“ bekannt war.

Neue Betreiber des KWB

Schmiedeeiserne Geländer, Bodenfliesen als Hommage an das alte Schwimmbad: Hoteldirektor Rainer Siewert (Mitte) mit den Chefköchen Norbert Hötzel (l.) und Alexander Klein auf der Galerie des „KWB im Stadtpalais“

Das alte Sprungbrett soll bald installiert werden

Schmiedeeiserne Geländer, im historischen Stil geflieste Säulen und Bodenfliesen in Blautönen sind eine Hommage an die ursprüngliche Nutzung und Geschichte des Objekts. Das ehemalige Sprungbrett des Bades wird sogar in Kürze als Dekoration angebracht. An der Theke wurde zudem eine sandfarbene, perlende Blubber-Technik als Blickfang installiert - eine weitere Reminiszenz ans Wasser.

Besitzer der Chemischen Fabrik Kalk hatte das Bad finanziert

Planung und Umbau dauerten vier Jahre. Das Gebäude ist denkmalgeschützt, es befindet sich gegenüber der Lanxess-Arena an der Deutz-Kalker-Straße. Es wurde damals im Jugendstil erbaut und diente zunächst als Militärbadeanstalt. Finanziert hatte es Fritz Vorster, der Besitzer der Chemischen Fabriken Kalk.

Claudius-Therme ersetzte das alte Hallenbad

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Bad für die Allgemeinheit geöffnet, im Zweiten Weltkrieg dann bei Luftangriffen teilweise zerstört. 1947 wurde das Becken von Kriegsschutt freigeschaufelt und mit Thermalwasser aus der Quelle im Rheinpark gefüllt. 49 Jahre später, mit der Eröffnung der Claudius-Therme am Rheinpark, folgte das Aus für das Hallenbad.