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Kölner kann es nicht fassenMit seinem Namen kaufte ein Fremder Ware für 3099 Euro

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Peter S. bekam einen negativen Schufa-Eintrag. Der Grund: Mit seinem Namen wurde ein Kredit abgeschlossen.

Köln – Alles begann mit einem Brief von der Hausbank: Darin teilte die Deutsche Kredit Bank (DKB) dem Kölner Peter S. (47, Name von der Redaktion geändert) mit, es gebe einen negativen Schufa-Eintrag – und der hat Folgen …

Das Geldinstitut werde deshalb den Dispokredit auf 0 Euro senken, zudem werde der Verfügungsrahmen der Kreditkarte monatlich auf 100 Euro angepasst.

Negativer Schufa-Eintrag: So reagiert die Bank

Geschockt wollte S. von seiner Bank den Grund für den negativen Schufa-Eintrag wissen. Die Erklärung der DKB: Der 47-Jährige hätte einen Kredit in Höhe von 3099 Euro abgeschlossen und bisher keine Rate bezahlt. Mehr könne man aus datenschutztechnischen Gründen zu dem Fall nicht sagen. 

Daraufhin ließ sich der Familienvater per Post einen Schufa-Auszug mit den aktuellen Daten zuschicken. Diese Auskunft ist einmal im Jahr kostenlos möglich.

Unfassbar, was S. dort lesen musste: Jemand hatte mit seinem Namen und mit einer falschen Adresse bei MediaMarkt einen Großeinkauf getätigt. Mit einem Kredit wurden Geräte im Wert von 3099 Euro eingekauft.

Kölner wurde Opfer eines Identitätsdiebstahls

Wie ist das möglich? „Es handelt sich hierbei um einen Fall von Identitätsdiebstahl“, erklärt Schufa-Sprecher Ingo Koch. Sowas lasse sich zwar schnell aufklären, jedoch sei der Ärger für den Betroffenen groß.

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In diesem Fall benutzte der Täter den Namen von Peter S., sein Geburtsdatum und eine falsche Adresse. S. kann es immer noch nicht fassen: „Unfassbar, dass das so einfach funktioniert. Das ist ja gruselig.“

Die Bank, bei der der Kredit abgeschlossen wurde, ist die BNP Paribas Consors Finanz. Ein Sprecher des Unternehmens versichert auf EXPRESS-Nachfrage, dass alle Daten vor einem Kreditabschluss genau geprüft werden: „Der Entscheid, einen Kreditantrag an- oder abzulehnen, erfolgt immer unter Einbezug aller notwendigen Daten. Das umfasst unter anderem den Kreditantrag, die positive Schufa-Auskunft sowie die positive Legitimation des Antragstellers, wie in diesem Falle, über das sogenannte Postident-Verfahren.“

Wie kann so etwas passieren?

Stellt sich trotzdem die Frage: Wie kann so etwas passieren?

Anhand eines Beispiels erklärt das Geldinstitut, wie ein Identitätsdiebstahl erfolgen kann: „Auf manipulierten Internetseiten werden Interessenten von Kauf- bzw. Mietobjekten aufgefordert, persönliche Daten, Kopie des Personalausweises, vielleicht auch Gehaltsnachweise, vorzulegen, um die Anfrage nach einem bestimmten Objekt weiter zu bearbeiten. Mit diesen illegal erschlichenen persönlichen Daten und Dokumenten werden beispielsweise Produkte im Internet gekauft und E-Commerce-Verträge abgeschlossen.“

Peter S. hat den Fall bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Die Ermittlungen dauern an. Zudem wurde der Fall von Identitätsbetrug mit dem Aktenzeichen und einer Kopie seines Personalausweises bei der Schufa gespeichert. Das ist seit dem 1. September 2016 möglich.

Opfer können sich bei der Schufa registrieren lassen

„Verbraucher, die bereits Opfer von Identitätsbetrug geworden sind, können sich bei der Schufa einmelden“, sagt Pressesprecher Ingo Koch.

Das entsprechende Schufa-Einmeldeformular und weitere Informationen gibt es hier.

Daraufhin vermerkt die Schufa den Identitätsbetrug. „Diesen Hinweis erhalten alle anfragenden Unternehmen und können entsprechend reagieren“, erklärt Koch. Das Unternehmen kann dann prüfen, ob es sich bei dem potenziellen Kunden tatsächlich um die Person handelt, die er vorgibt zu sein, oder ob Kriminelle erneut die Identität missbrauchen.

Schufa-Vertragspartner sind laut Koch derzeit rund 9000 Unternehmen aus Kreditwirtschaft, Telekommunikation, Handel und Online-Handel.

Die gute Nachricht für Peter S.: Der negative Schufa-Eintrag wurde inzwischen gelöscht und auch bei der DKB wurden die Beschränkungen für Dispo und Kreditkarte wieder aufgehoben.