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Heftiger FallRumäninnen Job im Haushalt versprochen – in Köln erlebten sie die Hölle

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Voller Hoffnung kamen die Frauen nach Köln, doch aus einem besseren Leben wurde nichts. (Symbolbild)

Köln – In der Hoffnung auf ein besseres Leben, mit einer Arbeitsstelle als Haushaltshilfe oder Kellnerin, hatten zwei Rumäninnen ihre Heimat verlassen. Doch der angebliche Jobvermittler brachte die Frauen nicht wie verabredet nach Italien, sondern nach Köln; in einen Longericher Bordellbetrieb. Seit Freitag müssen sich der ehemalige Betreiber des Clubs und ein Gehilfe wegen Menschenhandels vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Köln: In Bordell in Longerich zur Prostitution gezwungen

Laut Anklage war eine der Frauen zunächst von einem Landsmann (54) aus der rumänischen Stadt Bacau nach Österreich gefahren, dort von dem Kölner (40) in Empfang genommen und nach Longerich gebracht worden. „Ich bin dein Chef, du musst jetzt tun, was ich dir sage“, soll der Bordellbetreiber der damals 21-Jährigen gesagt und ihr mit dem Tod gedroht haben, sollte sie nicht für ihn anschaffen gehen. Eine weitere Drohung war es laut Staatsanwaltschaft, sie an fremde Männer zu verkaufen, die sie vergewaltigten würden.

Den Willen der Frau soll der Kölner damit gebrochen haben, dass er sie für einen Tag nach Belgien verbrachte, wo sie sich in ein Schaufenster stellen und prostituieren musste. Im weiteren Verlauf habe die Frau ihren Lohn für sexuelle Dienste komplett an den Angeklagten und dessen Lebensgefährtin abgeben müssen, im Club sei sie ständig durch Kameras überwacht worden.

Kölner „verkauft“ Frauen für 2700 Euro nach Stuttgart

Nachdem sich die Rumänin mit einer Gleichaltrigen, die das gleiche Schicksal teilte, zusammen getan und den Aufstand geprobt hätten, seien sie für 2700 Euro „weiterverkauft“ worden. In der Folgezeit wurden die Frauen in Stuttgart mit Gewalt zur Prostitution gezwungen, die Zuhälter erhielten in einem Verfahren vor dem dortigen Landgericht bereits hohe Haftstrafen.

Da die Beschuldigten nicht in Untersuchungshaft saßen, lag der Fall aufgrund einer Überlastung der Strafkammern lange unbearbeitet bei der Kölner Justiz. Die Vorwürfe stammen aus dem Jahr 2007, der Haupttäter lebt mittlerweile in England, seine Lebensgefährtin erwartet dort ein Kind. Der Richter teilte mit, dass bei einem Schuldspruch durch die überlange Verfahrensdauer wahrscheinlich 15 Monate Haft als bereits vollstreckt gelten könnten.

Köln: Täter erwartet geringe oder gar keine Strafe

In einem Rechtsgespräch einigten sich Richter, Staatsanwältin und Verteidiger auf eine Strafobergrenze von zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis. Bei einem Geständnis sei eine Bewährungsstrafe möglich. „Mein Mandant räumt die Vorwürfe aus der Anklageschrift umfassend ein“, sagte daraufhin Verteidiger Thomas Gros.

Im Zeugenstand sagte die Geschädigte, von ihrer Cousine mit dem Jobangebot konfrontiert worden zu sein. Auf dem Weg zu der angeblichen Arbeitsstelle habe sie sich plötzlich abgesetzt und den Zuhältern überlassen. „Sie hat mich verkauft“, sagte die Zeugin. Dem Mittäter, der als Fahrer fungiert hatte, droht beim aktuellen Verfahren womöglich gar keine Strafe mehr. Er wurde zwischenzeitlich wegen Menschenhandels in Rumänien verurteilt, legte ein entsprechendes Dokument vor. Sein Verfahren könnte demnach eingestellt werden. Der Prozess wird fortgesetzt.