Haustür-AktionZeugen Jehovas sorgen für Aufruhr − das sagt die Kölner Polizei

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Diese Männer waren in der Kurfürstenstraße unterwegs.

Köln – Morgens um neun Uhr, es klingelt. „Guten Tag, wir möchten mit Ihnen über Gott reden.“ Mit diesem Satz wurden viele Kölner am Wochenende vor die Türe gelockt. Die „Zeugen Jehovas“ starteten eine groß angelegte Offensive, die sich offenbar auf den Kölner Süden konzentrierte.

In der Kölner Facebook-Gruppe „Meine Südstadt“ berichten derzeit dutzende Anwohner, dass sie in den vergangenen Tagen vermehrt von Anhängern der Zeugen Jehovas kontaktiert worden sind.

Ihnen seien an der Haustüre kostenlose Bibelstunden und Bücher angeboten worden. Alleine in NRW leben rund 35.000 sogenannte Bibellehrer der umstrittenen Religionsgemeinschaft, deutschlandweit sind es mehr als 165.000.

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User diskutieren über richtigen Umgang

Im Netz diskutieren die Kölner über den Umgang mit Personen der christlich-geprägten Gruppierung. Die Reaktionen reichen von freundlichem Abwimmeln bis zur Empfehlung, den Predigern die Türe vor der Nase zuzuknallen.

Die meisten User schreiben jedoch, dass sie die Türe gar nicht erst aufgemacht hätten. Doch dann hätten sie beobachtet, dass die Zeugen Jehovas die Namen auf den Klingelschildern auf einer Liste notiert hätten. Aber wieso? Ein Sprecher der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Zeugen Jehovas bestätigte auf EXPRESS-Anfrage, dass es eine groß angelegte Predigt-Aktion im Raum Köln gegeben hat.

Das rät die Kölner Polizei

Warum dabei Namen notiert worden sind, konnte er sich allerdings nicht erklären. Dies sei keine Anordnung der Religionsgemeinschaft, hieß es. Im Internet wird spekuliert, dass sich die Zeugen Jehovas auf den Listen lediglich notieren, bei wem man bereits geklingelt hat, um Dopplungen für die Zukunft zu vermeiden.

Verboten sei eine solche Haustür-Aktion indes nicht, erklärt Andre Faßbender, Pressesprecher der Kölner Polizei gegenüber dem EXPRESS: „Jeder kann bei Ihnen klingeln. Wie man sich dann verhält und ob man die Türe öffnet ist Ihnen überlassen.“ Grundsätzlich rät die Polizei jedoch davon ab, fremde Menschen in sein Haus zu lassen. „Vor allem ältere Menschen sollten sich genau überlegen, wem sie die Türe öffnen“, so Faßbender.

(exfo)