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Krebs überwunden„Bläck Fööss"-Gitarrist Gino: „Du darfst das Lachen nicht vergessen“

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Hunde-Runde am freien Tag: Gino und Verena Trovatello sind mit ihren Hunden viel unterwegs.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Im Hause Trovatello tobt das wahre Leben: Beim unserem Besuch in Porz schnüffeln die Hunde  an den Besuchern, Gino  (54) undVerena Trovatello (53) necken sich über die Bedienung der Kaffeemaschine. 

Montag! Heute hat Gino, der in dieser Session den verletzten Bömmel Lückerath bei den Bläck Fööss ersetzt, einen Tag frei. Das Ehepaar lacht, hat Spaß, ist voller Hoffnung.

Dabei wäre wohl jedem Anderen das Lachen in den letzen beiden Jahren  im Halse stecken geblieben: „Im März 2013 erhielt ich die Diagnose Speiseröhren-Krebs“, erzählt Gino. Und das Schicksal schlug noch einmal zu: Nachdem der begnadete Musiker seinen Kampf gegen die heimtückische Krankheit  gewonnen hatte, wurde bei seiner Frau Verena im April 2015  Bauchfell-Krebs festgestellt.

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„Klar – in solchen Situationen denkst du schon, warum es uns schon wieder trifft“, sagt Verena, die gelernte Heilpraktikerin ist. „Aber was hilft es denn? Da muss man durch – und zwar mit positiven Gedanken.“

„Es war ein harter Ritt“, erzählt Gino. Eine Operation in der Uniklinik folgte, dazu Chemo-Therapie und schließlich die erlösende Nachricht: Auch Verena hat den Krebs besiegt!

Wenn es so etwas wie ein Rezept gegen Sorgen und Ängste, auch wegen der  Kinder Melina (22) und Aliza (26), gibt, dann  wohl dieses:  „Wir haben die ganze Zeit über das Lachen nicht vergessen und daraus Kraft geschöpft“, erklärt das Ehepaar, das seit 29 Jahren verheiratet ist.

„Ich habe auch immer gesagt, dass ich keine Zeit für Krebs habe“, lächelt der Gitarrist. „Das war denn auch meine Einstellung.“

Die Konfrontation mit dem nahen Tod hat es bei Verena Trovatello aber schon früher gegeben, denn sie arbeitet ehrenamtlich in einem Hospiz. Sie berichtet: „Der Tod ist in der Gesellschaft kein Thema. Aber wenn man sich mit ihm auseinandersetzt, erscheint vieles leichter.“

Haben sich die Trovatellos nach der Gesundung denn jetzt etwas Besonderes vorgenommen? Und wieder lächeln beide: „Nein, es muss ja hier weitergehen.“ 

Wenn im September etwas Zeit bleibt,  wollen sie  für ein paar Tage zu einer Freundin nach Mallorca  – aber nur  mit den Hunden.

Mit ihrer Geschichte wollen die Trovatellos anderen Patienten  Mut machen. „Keine Diagnose ist aussichtslos“,  sagen sie entschlossen.  Gino fügt hinzu: „Wichtig  ist die Vorsorge. Geht dahin!“ 

Ebenso wichtig erscheint den beiden im Rückblick die Unterstützung, denn mit  der Krankheit gab es auch eine Welle der Anteilnahme.

„Viele Kollegen haben mir geholfen“, berichtet Gino. Und: „Unser  Dank geht an die Uniklinik. Wir haben den Ärzten unser Leben anvertraut – und wir haben gewonnen.“

Bevor es diese Woche wieder in den Karneval geht, teilen beide ihre Erkenntnis aus der letzten Zeit: „Wir leben jeden Tag bewusster. Es ist nicht täglich ein  Feiertag , aber wir können uns auch an den kleinen Dingen erfreuen.“