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„Gehen Sie selbst!“Klare Ansage bei Schüler-Demo gegen Wehrpflicht

Wut-Demo in Köln: Schüler und Schülerinnen positionieren sich gegen die Wehrpflicht.

Eine unmissverständliche Botschaft direkt an Verteidigungsminister Boris Pistorius: „Hier stehen die Leute, die Sie in den Schützengraben schicken wollen“, rief Demonstrantin Sophie Landsiedel am Freitag (5. Dezember 2025) in Köln. „Das werden wir nicht mitmachen. Gehen Sie selbst!“

Unter dem Motto „Bildung statt Schützengraben“ waren hunderte Menschen dem bundesweiten Aufruf des Aktionsbündnisses „Schülerstreik gegen Wehrpflicht“ gefolgt. Auf dem Vorplatz des Kölner Hauptbahnhofs machten vor allem Schülerinnen und Schüler, aber auch ältere Semester ihrem Ärger über die Politik Luft.

Der Grund für die Wut: Der Bundestag hat mit den Stimmen von Union und SPD ein neues Wehrdienstgesetz beschlossen. Demnach sollen alle 18-jährigen Männer ab dem Jahrgang 2008 zur Musterung verpflichtet werden. Der Dienst selbst bleibt zwar vorerst freiwillig, doch viele zweifeln daran, dass das so bleibt – selbst Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte im Oktober Bedenken.

Das Bild zeigt die Demonstranten auf dem Platz.

Laut Polizei waren mehrere Hundert Menschen am Bahnhofsvorplatz.

Für die jungen Demonstrantinnen und Demonstranten ein klarer Eingriff in ihre Freiheit. „Ich finde, wir sollten entscheiden, ob wir das möchten oder nicht“, sagt die 15-jährige Luisa. „Es ist ja unser Leben, unser Körper.“

Auch Yarik Löffler (16) findet es „moralisch falsch, die Menschen zu einem Wehrdienst zu zwingen“. Er wirft der Bundesregierung vor, Politik gegen die Jugend zu machen: „Dann wollen sie uns mit 2700 Euro brutto und einem kostenlosen Führerschein den Dienst für das Vaterland schmackhaft machen.“

Eine Karikatur von Friedrich Merz, die Aufschrift „Ab in den Osten“ und ein Grabstein sind auf dem Schild zu sehen.

Mit Protestschildern bekundeten die Demonstrantinnen und Demonstranten ihre Ablehnung von Krieg.

Der Frust geht aber tiefer. Viele fühlen sich generell von der Politik im Stich gelassen. „In unserem SV-Raum ist eine Leitung kaputt“, erzählt Florian Manweiler (17). „Das ist echt blöd, dass unsere Schulen so vernachlässigt werden, während so viel Geld ins Militär gesteckt wird.“ Sein Appell: „Ich fände es schon schön, wenn die Interessen der Jugend mehr berücksichtigt werden, weil wir auch die Zukunft des Landes sind.“

Unter den Protestierenden sind auch Eltern, die für ihre Kinder auf die Straße gehen. So wie Christian Noll (43): „Ich demonstriere hier für meine drei Kinder, die nicht zur Wehrpflicht sollen, keinen Krieg miterleben sollen“, sagt er enttäuscht. „Man muss doch endlich sagen: Die Menschen, die hier leben, die in jedem Land leben, die wollen keinen Krieg. Die wollen in Frieden, in Ruhe leben.“ (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.