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Gefragt wie seltenLohn-Plus für Kölner Bauarbeiter – und eine Warnung hinterher

Bauarbeiter_Mindestlohn

Der Mindestlohn für Bauarbeiter wurde erhöht.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Neuer Mindestlohn für die rund 6.350 Bauarbeiter in Köln. Für sie alle gilt die neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeitet, darf weniger als 12,55 Euro verdienen – vorher waren es noch 12,20 Euro gewesen. Das macht am Monatsende ein Plus von ca. 60 Euro aus.

Mindestlohn Bauarbeiter: Erhöhung um 35 Cent pro Stunde

Wer als Geselle oder angelernte Kraft fachliches Knowhow mitbringt, der hat sogar Anspruch auf 15,40 Euro (plus 20 Cent). Das teilt die IG BAU Köln-Bonn mit. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten deshalb, den letzten Lohnzettel zu prüfen. „Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf dem Konto sein. Und alle 504 Kölner Baufirmen müssen dieses Lohn-Minimum zahlen“, sagt Bezirksvorsitzender Mehmet Perisan.

Jedoch schickt die Gewerkschaft auch gleich eine Warnung hinterher. Der neue Mindestlohn sei vor allem eine rechtliche Absicherung, eine anständige Bezahlung sehe für das Gewerbe aber anders aus.

Mindestlohn Bauarbeiter: Gewerkschaft mit klarer Warnung

Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei der Tariflohn, so der Gewerkschafter. Der liegt bei aktuell 20,63 Euro pro Stunde. 

„Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona. Bauarbeiter müssen wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient. Gerade in Kleinbetrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen“, so Perisan. Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied im Arbeitgeberverband ist.

Mindestlohn Bauarbeiter: Rekordumsatz von 140 Milliarden Euro

Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro. Mit einem Plus von vier Prozent gilt die Branche als eine zentrale Säule der Konjunktur – während die gesamte Wirtschaft nur um 0,6 Prozent zulegte. „Hier sollte sich kein Bauarbeiter unter Wert verkaufen“, betont Perisan.

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Mindestlöhne im Baugewerbe sind seit dem Jahr 1997 Standard in Deutschland. Sie gehen auf das Arbeitnehmer-Entsendegesetz aus dem Jahr 1996 zurück und wurde seitdem regelmäßig erhöht.

Mindestlohn für Bauarbeiter schon seit 1997 in Deutschland

Ziel war es damals, die Branche im doppelten Sinne zu schützen: die einheimischen Bauarbeiter vor Billigkräften aus dem Ausland und die Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz, die mit Dumping-Löhnen zur Attacke bläst. Darum gelten die Mindestlöhne der Branche heute auch für Unternehmen, die nicht tarifgebunden sind und für Bauarbeiter aus dem Ausland. (tw)