Furchtbarer Unfall in KölnBMW-Fahrer (26) liefert sich Rennen – Unbeteiligte verletzt

Unfall nach Rennen in Köln-Lindweiler

Der BMW des mutmaßlichen Raser erlitt einen Totalschaden. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln  – Sie lassen die Motoren aufheulen und liefern sich mit ihren Sportwagen waghalsige Rennen – oftmals ohne Rücksicht auf Verluste. Am Samstag (27. Februar) forderte ein mutmaßlich illegales Rennen in Köln zwei Verletzte (69, 58). Die Opfer waren Unbeteiligte. 

  • BMW-Fahrer lieferte sich Rennen in Köln-Lindweiler
  • Zeugin schilderte krasse Szenen
  • Kölner Polizei an bekannten Hotspots der Raser- und Tuningszene im Einsatz

Der Fahrer (26) eines BMW-Cabrios war in Köln-Lindweiler auf der Kreuzung Unnauer Weg/Pescher Weg mit dem Mercedes des Paares zusammengestoßen. Anschließend schleuderte der Benz in eine Böschung. Ersthelfer konnten den Fahrer und seine Begleiterin aus dem Fahrzeug befreien. Beide erlitten leichte Verletzungen.

Illegales Rennen in Köln: BMW und zwei weitere Sportwagen rasten durch 30er-Zone

Der 26-Jährige, der ebenfalls leicht verletzt wurde, steht im Verdacht, kurz zuvor mit zwei weiteren beteiligten Fahrzeugen ein Rennen gefahren zu sein.

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Eine Passantin hatte gegen 14.45 Uhr beobachtet, wie das BMW-Cabrio und zwei weitere Sportwagen auf dem Unnauer Weg mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch die 30er-Zone gefahren sein und sich dabei gegenseitig überholt haben sollen. Kurz darauf habe sich der Unfall ereignet, so die Zeugin. Die beiden anderen Sportwagen seien davongefahren.

Nachdem Polizei und Rettungskräfte eintrafen, filmte der 26-Jährige mit seinem Handy die Einsatzkräfte und beleidigte sie bei der Unfallaufnahme. Die Polizisten stellten bei der Überprüfung des Mannes fest, dass er offensichtlich nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist.

Quietschende Reifen: BMW M4 fiel Polizei in Kölner Innenstadt auf

In der Nacht zu Samstag (27. Februar) war mehreren Streifenwagenbesatzungen gegen 2 Uhr in der Kölner Innenstadt ein BMW M4 aufgefallen. Dessen Fahrer (ebenfalls 26) fuhr immer wieder mit stark überhöhter Geschwindigkeit und mit quietschenden Reifen durch die Straßen.

Videobeobachter der Polizei konnten den abgestellten BMW am Kaiser-Wilhelm-Ring lokalisieren. Hinzugezogene Einsatzkräfte trafen den Fahrer im Nahbereich an. Bei der Durchsuchung seiner Person fanden die Polizisten in seiner Unterhose den Autoschüssel des BMW.

Nach ersten Ermittlungen soll der Mann unter Drogeneinfluss gestanden haben. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten den Fahrzeugschlüssel, das Fahrzeug sowie sein Mobiltelefon und ordneten eine Blutentnahme an. Einen Führerschein konnte er nicht vorweisen.

Polizei mit großer Kontrollaktion am Kölner Rheinufertunnel

Bereits am Freitagabend (26. Februar) waren die Spezialisten des Einsatztrupps „Verkehr“ mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und des Verkehrsdienstes im Rahmen des NRW-weiten Aktionstags im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um an den bekannten Hotspots der Raser- und Tuningszene Fahrzeuge und Personen zu überprüfen. Drei Autos stellten die Polizisten sicher, da sie wegen technischer Mängel oder unsachgemäßer Umbauten nicht mehr verkehrssicher waren.

An mehreren Orten führten die Einsatzkräfte Geschwindigkeitsmessungen durch. Allein an der Messstelle im Rheinufertunnel stellten die Beamten bei erlaubten 50 km/h satte 59 Geschwindigkeitsverstöße fest. Zwölf Fahrer waren mit mehr als 100 Stundenkilometer unterwegs – der traurige Spitzenreiter lag bei 141 km/h!

„Das Wochenende hat wieder gezeigt, dass die Polizei nicht locker lassen darf und weiterhin konsequent und nachhaltig gegen Raser vorgehen muss. Hier geht es darum, das Leben aller Verkehrsteilnehmer zu schützen", erklärte Jürgen Berg, Leiter des Einsatztrupps „Verkehr“. (iri)