+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Funktioniert das?Kölnerin bietet Sofortkur gegen Rauchen per Laserstrahl an

01SOKP38_71-130103606_ori

Rita Grünenwald bei der Behandlung einer Klientin.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Der Mann hat seit dem 19. Lebensjahr geraucht, jetzt ist er 52 Jahre alt. Frank Nüsser rauchte zehn bis 15 Zigaretten am Tag. Abgerundet hat der Kölner 131 400 Kippen konsumiert.

Vor ein paar Monaten wurde Nüsser zwei Nächte hintereinander wach - er bekam schlecht Luft. „Und was gibt es Schlimmeres, als schlecht Luft zu bekommen?“, sagt er. Nüsser dachte: Ich muss Schluss machen.

Aber erst als er ausgerechnet gleich am nächsten Tag am Arbeitsplatz von der verblüffenden Methode „Rauchentwöhnung per Laser“ hörte – was er als Fügung verstand – machte Nüsser die Dinge hart.

Er machte einen Termin bei Rita Grünenwald (55). Und wurde an beiden Ohren antisuchttechnisch behandelt, an jedem eine halbe Stunde lang. „Da war nur das Piepen des Geräts. Sonst habe ich nichts gespürt.“

Laser statt Nadeln

Was Chinas Heilkünstler mit der Nadel punkteten, visiert die aus Köln-Poll stammende Rauchentwöhnerin Rita Grünenwald mit dem Softlaser an. Der Laserstrahl stimuliere die Punkte am Ohr, die Entzugserscheinungen wie Gereiztheit oder Gewichtszunahme beeinflussen.

„Am Ohr können Sie sämtliche Organe des Körpers wiederfinden“, sagt Grünenwald, die vor ihrer zweiten Karriere acht Jahre in der Buchhaltung bei der Rheinenergie gearbeitet hatte. Als ihre Kinder geboren wurden, habe sie gekündigt – später habe sie einen Beruf haben wollen, in dem sie direkt mit Menschen zu tun hat.

Frank Nüsser ist so ein Mensch. Der Gelaserte ist selbst perplex, er sagt: „Rauchen ist für mich überhaupt kein Thema mehr.“

Vater und Tochter entwöhnt

Keine Qual, kein Schmachten. Seltsam ist das schon. Nüsser schränkt ein: „Es kann auch wieder schiefgehen, vielleicht durch ein Ereignis, einen Vorfall – man weiß es ja nicht.“

Rita Grünenwald sagt, ihre Erfolgsquote liege bei 80 bis 90 Prozent. Michaela (50) und Günter Friedelt (72) aus Hürth sind in dieser Quote enthalten.

Vater und Tochter hörten nahe zu gemeinsam auf: „Das hat super geklappt. Aber man muss es auch wollen, im Kopf bereit sein. Dann kann es klappen.“

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ordnet das so ein: „In der „Leitlinie Tabakentwöhnung“ der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) wird einer Akupunkturbehandlung eine Wirksamkeit bescheinigt, die einer Placebobehandlung entspricht.

Drei Kippen gleichzeitig

Vermutlich beruht die Wirkung einer Akupunktur im Rahmen einer Tabakentwöhnung also vor allem auf einer Erwartung der Wirksamkeit dieser Maßnahme von Seiten der Behandelten.“ Sprich: Der Glaube, der die Berge versetzt.

Der Berg war riesig, der sich vor Stefan Schönchens (46) türmte. Er ist Werksvertreter für Landmaschinen. Stress ohne Ende. Er habe in seinem Wagen vor drei Jahren zwischen Liblar und Brühl an einer Ampel gestanden, als er gemerkt habe: Er rauchte gerade drei Zigaretten auf einmal. Eine im Mund, eine in der Hand, eine im Aschenbecher.

Das Lasern brachte ihn am 6. Mai 2015 von achtzig Zigaretten auf null. „Ich glaube ganz klar an die medizinische Wirksamkeit der Methode, ich habe mich im Nachhinein damit beschäftigt.“ Im Jahr darauf habe er nach einem massiven Kreislaufproblem sechs Stents bekommen. „Hätte ich zu der Zeit noch geraucht, wäre ich heute wohl nicht mehr da.“

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nennt fünf Methoden

Die „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ in Köln nennt neben der Akupunktur vier weitere Methoden der Rauchentwöhnung.

So die Verhaltenstherapie, darunter fällt z.B.: Rauchmuster erkennen und durch genussvolle Alternativen ersetzen. Nikotinersatztherapien (Kaugummis, Pflaster, Lutschtablette, Spray). Diese könnten „laut wissenschaftlichen Studien die Erfolgschancen von entwöhnungsbereiten Rauchern erhöhen“.

Die Medikamentöse Unterstützung

Es gebe Arzneimittel, die Entzugsstörungen und das Rauchverlangen nach einem Rauchstopp abmildern können. Die Wirksamkeit z.B. von Bupropion sei belegt, aber es gebe zum Teil deutliche Nebenwirkungen.

Die Hypnose

Die Behörde erklärt, es gebe aktuelle Studien, die positive Effekte auf den Rauchstopp nachweisen würden, aber auch Untersuchungen mit gegenteiligem Ergebnis.

(exfo)