Harsche KritikTrotz Jeckdown am 11.11. in Köln: Was sollen die Absperrgitter?

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Trotz Lockdown hat die Stadt Absperrgitter bereitgestellt. Wie hier auf dem Zülpicher Platz.

von Chris Merting (mert)

Köln – Auf Feiern soll zum Karnevalsauftakt verzichtet werden, die Menschen sollen zu Hause bleiben. Alkoholverbot den ganzen Tag! Der 11.11. soll, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker weiter, „ein Tag wie jeder andere werden“.

11.11.: Stadt Köln baut Absperrgitter auf

Ein Tag wie jeder andere? Die Stadt hat dennoch mit umfangreichen Vorbereitungen begonnen. Jede Menge Absperrgitter stapeln sich an verschiedenen Orten in der Stadt.

Außerdem wurden – etwa auf der Zülpicher, ein traditioneller Party-Hotspot – schon mal Parkverbotsschilder für den Tag aufgestellt. Außerdem sollen die üblichen Glasverbotszonen eingerichtet werden.

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Diese sichtbaren Vorbereitungen stoßen auf Kritik. Der grüne Bezirksbürgermeister Andreas Hupke spricht gegenüber EXPRESS von einem „völlig falschen Signal“, das ins Veedel und nach draußen gesendet werde.

Bürgermeister Hupke sagt auf Anfrage: „So ein Aufwand, so eine Logistik für nicht gewollte und erlaubte Feierlichkeiten am Elften im Elften – das könnten einige als Signal verstehen, dass die Stadt sich dennoch auf Menschenmassen einstellt. Unbelehrbare könnten sogar glauben, dass Ansammlungen in irgendeiner Form in Köln geduldet würden.“

11.11.: Trotz Lockdown bereitet Stadt sich mit Maßnahmen vor

Zu den Vorbereitungen sagte ein Stadtsprecher bereits dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „So wie jedes Jahr, jedoch alles in geringerer Menge.“

Das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt bereite sich trotz aller Verbote darauf vor, „dass gegebenenfalls Feierwillige kommen könnten“.

Wobei durch die Halteverbotszonen nicht wie sonst Platz für mögliche Feiernde geschaffen werden soll, sondern für Einsatzfahrzeuge von Ordnungsamt, Polizei und Rettungsdienst. Stadt und Polizei wollen gerüstet sein, um jederzeit auf die Lage flexibel reagieren zu können – auch auf einen möglichen Ansturm.