Früher ein GefängnisStadt baut Platz in Kölner Veedel um – und jeder kann mitmachen

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Ein Vorschlag, wie der Rendsburger Platz mal aussehen könnte.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Die Schäl Sick wird schick und alle Kölner können dabei mitmachen. In Mülheim wird gerade viel gebaut und es kommt ein neues Projekt dazu. Zwei größere Neubau-Gebiete entstehen an der Deutz-Mülheimer-Straße und an der Keupstraße/Ecke Schanzenstraße. Jetzt soll auch der Rendsburger Platz umgestaltet werden. Dafür können sich alle Bürger mit ihren Vorschlägen einbringen.

Die Großbaustelle auf dem ehemaligen Gelände der Deutz AG an der Deutz-Mülheimer-Straße nimmt schon Form an. Der direkt gegenüberliegende Rendsburger Platz soll auch bald umgebaut werden. Die Umgestaltung des Platzes an der neuen Gesamtschule (ehemals Hauptschule), die letzte Woche nach der Kölner Künstlerin Trude Herr benannt wurde, soll stadtweit als Modellprojekt mit dem Titel „Sport im Sozialraum“ dienen.

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So könnte der Rendsburger Platz mal aussehen.

Das hat der Rat beschlossen, um das Areal hinsichtlich Bewegungs- und Sportmöglichkeiten zu verbessen. Das Ergebnis der bisherigen Planung schlägt etwa die Errichtung einer klimaoffenen Sporthalle auf dem Platz vor.

Stadt Köln bittet um Vorschläge für Umgestaltung des Rendsburger Platzes in Mülheim

Dazu ruft die Stadt Köln alle Kölner Bürger auf, ihre Ideen beizusteuern. Besonders die Eingaben von Jugendlichen sind erwünscht. Bislang gibt es auf dem Platz nahe der KVB-Haltestelle Grünstraße jeweils einen eingezäunten Bolz- und Basketballplatz am südlichen Eingang zum Mülheimer Stadtgarten. Die bestehenden Anlagen sollen erhalten bleiben und ausgebaut werden.

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Die Grünfläche am Rendsburger Platz neben dem Sportplatz – hier mit Blick auf die Schule – soll auch umgestaltet werden.

Die Stadt bietet dazu Leitfragen an:

  • Was fehlt euch, wenn ihr hier seid? Beim Sport machen, beim Freunde treffen, beim drüber laufen?
  • Welche Sportarten wollt ihr hier machen? Was braucht ihr dafür?
  • Wie würdet ihr den Platz außerdem gerne in Zukunft nutzen?  
  • Was müsste es hier geben, dass ihr euch hier gerne mit Freunden trefft bzw. hier Zeit verbringt?
  • Was müsste sich auf dem Platz, neben dem Platz, über dem Platz, unter dem Platz verändern?
  • Wie muss das Umfeld aussehen? Was soll man noch machen können: Sitzen, liegen, spielen, laufen?

Es gibt auch schon Ideen. Bis Montag, 7. September 2020, können unter www.mitwirkungsportal-koeln.de Ideen zur Gestaltung des Rendsburger Platzes in Köln-Mülheim angeschaut, bewertet und kommentiert werden. Auch eigene Wünsche und Vorschläge können eingegeben werden.

Bei einer Informationsveranstaltung wird das Sportamt vorstellen, welche Umsetzungsvarianten unter welchen Bedingungen und Vorgaben möglich sind.

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Mit einem Plakat am zaun des Sportplatzes am Rendsburger Platz macht die Stadt Köln auf die Bürgerbeteiligung aufmerksam.

Das Sportangebot mit Schwerpunkt „Kinder und Jugendliche“ soll auf den beiden Sportflächen verbessert und die vorhandenen Grünflächen für weitere Nutzungen gestaltet werden.

Übrigens: Die ehemalige Hauptschule wurde wegen der vielen Polizeieinsätze von Anwohnern im Veedel „Rendsburger Knast“ genannt. Tatsächlich gab es ganz in der Nähe an der Grünstraße von 1812 bis zur Eingemeindung 1914 ein Militärgefängnis, das später als Stadtgefängnis und Fotofabrik genutzt wurde.