Köln – Ein Frau (27) stürzte am frühen Sonntagmorgen (17. Januar) von einem Balkon in Deutz, wurde lebensbedrohlich verletzt. Doch, warum? Wurde sie gestoßen, sprang sie aus Angst oder freiwillig? Fragen, auf die es lange keine Antworten gab. Bis jetzt: Wie die Kölner Polizei am Freitag, 5. März mitteilte, ist der Wohnungsinhaber festgenommen worden. Er steht im dringenden Verdacht, die 27-Jährige vergewaltigt zu haben.

• Köln-Deutz: Frau stürzt von Balkon
• Alter Mühlenweg in Köln: Opfer lebensbedrohlich verletzt
• Polizei Köln: Wohnungsinhaber festgenommen

Der Beschuldigte, der sich von einem Anwalt vertreten lässt,  macht von seinem Schweigerecht Gebrauch. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei handelt es sich bei dem Opfer um eine Arbeitskollegin des 38-Jährigen. Sie befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung.

Köln-Deutz: Schwierige Ermittlungen nach Balkon-Sturz

Der 38-Jährige war bereits unmittelbar nach dem Sturz der Frau festgenommen worden, allerdings nur vorläufig. Der Verdacht eines versuchten Tötungsdeliktes stand im Raum. Doch dann wurde der Beschuldigte auf Anordnung der Kölner Staatsanwaltschaft aus dem Polizeigewahrsam entlassen. 

„Ungeachtet der Frage von Haftgründen ist ein dringender Tatverdacht wegen gefährlicher Körperverletzung nicht zu begründen“, erklärte damals Sprecher Ulrich Bremer auf EXPRESS-Nachfrage. 

Polizei Köln: Offenbar stürzte nur die Frau (27) vom Balkon im zweiten Stock

Am Sonntag, 17. Januar, war gegen 6 Uhr ein Notruf bei der Feuerwehr eingegangen. Demnach seien in der Straße „Alter Mühlenweg“ ein Mann und eine Frau von einem Balkon im zweiten Obergeschoss gestürzt. Beide seien schwer verletzt, so der Anrufer. 

Am Montag (18. Januar) erklärte Ulrich Bremer auf EXPRESS-Anfrage: „Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die Frau gestürzt und er runter gelaufen ist.“

Der Mann sei offenbar auch nicht schwer, sondern nur leicht verletzt. Laut Bremer soll der 38-Jährige selbst Hilfe alarmiert haben. 

Balkon-Sturz in Deutz: Es gibt laut Staatsanwaltschaft keine Augenzeugen

Der Geschehensablauf war lange unklar. Der 38-Jährige äußerte sich nicht, Augenzeugen des Geschehens gab es laut Staatsanwaltschaft nicht, und die 27-Jährige war aufgrund der Schwere der Verletzungen lange Zeit nicht vernehmungsfähig.

Sie hatte bei dem Sturz lebensbedrohliche Kopfverletzungen erlitten. Medizinische Sachverständige hatten sich nach der Tat ihr Verletzungsbild angesehen, um festzustellen, ob die Verletzungen der 27-Jährigen „nur“ auf den Sturz oder andere zusätzliche Gewaltanwendung zurückzuführen sind. 

Nun sind die Ermittler sicher: Die Frau stürzte vom Balkon, weil sie ihrem mutmaßlichen Vergewaltiger entkommen wollte. (jan, iri)