„Höhle der Löwen“-Auftritt„Forest Gum“ aus Köln begeistert − das steckt dahinter

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Der Kölner Thomas Krämer informiert sich für Forest Gum“ über die Gewinnung von Chicle, dem Saft des Breiapfelbaums. Daraus stellt das Kölner Unternehmen die Kaumasse für seine Kaugummis her.

von Simon Küpper (sku)Stefanie Puk (puk)

Köln – Rund fünf Millionen Deutsche kauen täglich Kaugummis. Was die wenigsten allerdings wissen: Ein Streifen Kaugummi ist zum Großteil weicher Plastik! Unappetitlich, oder? 

Gewusst? Das steckt in einem herkömmlichen Kaugummi

Kaugummis sind durch ihren Kunststoffanteil sogar nicht biologisch abbaubar. „Daher nie gedankenlos ausspucken, sondern im Müll entsorgen“, mahnt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale in Bayern.

Die herkömmlichen Kaugummis werden aus Polyvinylacetaten hergestellt. Das sind Synthetische Stoffe, aus denen auch PET-Flaschen oder Autoreifen hergestellt werden. 

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Da ist es doch mal höchste Zeit für eine Revolution auf dem Kaugummi-Markt. Und genau dafür möchte das Kölner Start-up „Forest Gum“ sorgen.

„Höhle der Löwen“- Produkt: Forest Gum, das plastikfreie Kaugummi aus Köln

Damit niemand mehr auf Plastik kauen muss, hat das kleine Unternehmen 2019 das biologisch abbaubare Kaugummi entwickelt. Am Montagabend (21. September ) stellte der studierte Betriebswirt Thomas Krämer (40) sein Konzept in „Die Höhle der Löwen“ vor. Und die Investoren buhlten um den Kölner und sein Unternehmen.

„Höhle der Löwen“-Produkt „Forest Gum“ rettet die Wälder

Das innovative Produkt aus Köln schmeckte den „Höhle der Löwen“-Investoren nicht nur hervorragend, es trägt auch zum Erhalt der Tropenwälder und damit zum Klimaschutz bei. 

Die Kaumasse bei „Forest Gum“ besteht, wie der Name schon sagt, aus Chicle, dem Saft des Breiapfelbaums. Bereits die Mayas nutzten ihn zum Kauen. „Bei der traditionellen Ernte nehmen die Bäume [in Honduras, Anm. d. Red.] keinen Schaden. Dank nachhaltiger Bewirtschaftung bleibt das zweitgrößte, zusammenhängende Waldgebiet Zentralamerikas langfristig intakt“, erklären die „Forest Gum“-Macher auf ihrer Website − getreu ihres Mottos: „Do good, chew good“.

„Forest Gum“ hofft auf ehrliches Feedback der „Löwen“

Und warum wagte sich „Forest Gum“ nun am Montagabend in „Die Höhle der Löwen“? 

„Wir brauchen motivierte Partner, die langfristig an unser nachhaltiges Projekt glauben. Forest Gum hat schon tolle Freunde und Unterstützer. Aber einen Löwen dabei zu haben, wäre natürlich ein Gewinn“, erklärte Thomas Krämer EXPRESS. „Außerdem nutzen wir dadurch die Chance, möglichst vielen Menschen von dem Plastikproblem auf diesem Planeten erzählen. Das ist uns ein großes Anliegen.“

Aber warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen? Krämer: „Hinter uns liegt ein sehr erfolgreiches erstes Jahr. Trotzdem stehen wir natürlich noch ganz am Anfang unserer Reise. Da ist noch richtig viel zu tun, bis wir den Kaugummimarkt von Plastik befreit haben. Und gerade jetzt ist ehrliches Feedback und eine Unterstützung mit Weitblick Gold wert.“ Einen Deal lehnte der Kölner Gründer am Ende übrigens überraschend ab. Die „Löwenu wollten einfach zu viele Anteile an dem Unternehmen. Doch „Forest Gum“ setzt seinen Siegeszug auch ohne Star-Investor fort. Mittlerweile gibt es das Kaugummi in über 2.500 Shops, Bars und Uni-Cafés zu kaufen. (sku,sp)