Finanzkrimi im KleingartenDie Kölner Polizei ermittelt: Tausende Euro weggeschafft?

Kleingarten

Idylle im Kleingarten. Eine Kölner Anlage wird derzeit durch einen Finanz-Krimi erschüttert. 

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Es sind schwere Vorwürfe gegen einen Vorsitzenden eines Kölner Kleingartenvereins. Manfred G. (Name geändert) soll Gelder der Pächter aus dem Kölner Süden veruntreut haben. Mit einer Masche soll er über 20.000 Euro in die eigene Tasche gesteckt haben. Nach einer Anzeige wegen Veruntreuung von Vereinsgeldern ermittelt jetzt die Kölner Polizei (Az.: 601000-283116-19/0) gegen ihn.

Kölner Kleingartenkrimi: So kam die Sache ins Rollen

Als die 297 Pächter der Anlage von dem Vorwurf erfahren hatten, waren sie geschockt. „Wir haben guten Glaubens unsere Pacht bezahlt“, sagt ein Pächter dem EXPRESS. Ans Licht gekommen ist der Fall, als der Kreisverband Kölner Gartenfreunde den Vorstand angeschrieben hatte und nach fehlenden Versicherungszahlungen fragte. Die Versicherungsbeiträge waren nämlich nicht entrichtet worden.

Kassiererin bemerkte die Unregelmäßigkeit

Da wurde eine erst kürzlich zur 1. Kassiererin des Kleingartenvereins ernannte Pächterin stutzig. Sie hatte daraufhin den Vorsitzenden gefragt, warum nicht bezahlt wurde. Darauf habe sie keine Antwort erhalten. Als sie nach dem Geld fragte, um die Beiträge zu zahlen, habe sie auch keine Antwort erhalten. Der Vorsitzende konnte nicht sagen, wo das Geld geblieben ist. So entstand der Verdacht der Veruntreuung. Mittlerweile haben laut Polizei insgesamt 15 Pächter Anzeige erstattet.

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Der Verdacht: Versicherungsbeiträge wurden abgezweigt

Der Vorwurf lautet: Der Vorsitzende soll von der Pacht, die die Kleingärtner zahlen, jeweils den Anteil für die Versicherung abgezweigt haben. Ob das wirklich so ist, werden die Ermittlungen der Polizei zeigen. Da die Ermittler noch ganz am Anfang stehen, ist das Ende offen.

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Die Kassiererin aber trat sofort zurück. Sie hat die Unterlagen dem Kreisverband zur Verfügung gestellt, der die Papiere jetzt überprüft. Auch der Vorsitzende sowie der gesamte Vorstand sind zurückgetreten. Laut eines Laubenbesitzers, der eigenen Angaben zufolge jährlich 400 Euro Pacht bezahlt, beträgt der  Anteil für die Versicherung rund 100 Euro. Bei 300 Pächtern, die durchschnittlich 75 Euro für die Versicherung bezahlen, machen das für ein Jahr 22.500 Euro.

Pächter sind verunsichert: Was ist, wenn jetzt etwas passiert?

Die Pächter beschäftigt zusätzlich, dass ihre Anlage gerade nicht versichert ist. Ein Pächter sagt: „Was machen wir, wenn etwa eingebrochen wird? Da stehen unsere Grills und vieles andere. Ob der Vorsitzende sich etwas zu Schulden hat kommen lassen oder nicht, ist ja egal, wenn wir einen Schaden haben.“