Köln – Kein Geld, kein Heim – nur Sport und Wein. Das ist das neue Lebensmotto von „Charlie Meinhart“, der in der Tragik-Komödie „Der Sportpenner“ nach dem Absturz vom Börsenbroker zum Obdachlosen versucht, beim Laufen und Surfen sein Glück zu finden.

Cast aus Profis und Laiendarstellern

Das außergewöhnliche Filmprojekt mit einem verrückt zusammengesetzten Cast aus Schauspiel-Profis wie Oliver Korittke (50), Detlef Bothe (52), Wilson Gonzalez Ochsenknecht (28) und Kölner Party-Größen hat am Donnerstagabend im Ehrenfelder Cinenova Premiere gefeiert – und Sport für Obdachlose in Köln auf die Agenda gesetzt.

Die Idee zum Film kam dem ehemaligen Spoho-Studenten Florian Mortan (43) beim Joggen in seiner französischen Wahl-Heimat, der Surf-Hochburg Biarritz am Atlantik. „Auch dort gibt es ein paar Obdachlose, die den ganzen Tag nur rumlungern. Die haben eigentlich genügend Zeit, den Tag sinnvoller zu nutzen. Zum Beispiel mit Sport“, erklärt Mortan.

Oliver Korittke in der Hauptrolle

Gemeinsam mit seiner Frau Dagmara (45) gründete er die Produktionsfirma „Bagwedy Films“  und erfüllte sich den Traum vom ersten eigenen Film.

Für Mortan stand von Anfang an fest, dass Korittke die Hauptrolle spielen sollte: „Seit dem Ruhrpott-Klassiker „Bang Boom Bang“ bin ich ein Riesenfan von ihm. Über mehrere Ecken habe ich dann den Kontakt herstellen können. Dass er direkt zugesagt hat, ist eine große Ehre.“

Unterstützung aus Familie und Freundeskreis

Kölscher Klüngel machte den Cast komplett: Mortans Bruder Sebastian (38), der als „Sepp Bleibtreuboy“ mit der Kölner DJ-Kombo „Rhythmusgymnastik“ für Furore sorgt, holte die Party-Kumpels Flimmy Hendrickx und Big Ballermike, Rapper MC Fitti sowie Beatboxer Scid Da Beat als Laiendarsteller an Bord.

„Offscore“, Schulfreunde der Mortans steuerten den Soundtrack zum Film bei, Slava Esau von der Kölner Firma Dreiwerk Entertainment kümmerte sich um den Schnitt – weitere Bausteine der familiären Produktion.

Besondere Atmosphäre beim Dreh in Biarritz

Was während der Drehtage in Biarritz passierte, war auch für die Schauspiel-Profis eine einzigartige Erfahrung. Tagsüber wurde gedreht, nachts gefeiert und an der Spielekonsole gezockt. Dabei entstanden echte Freundschaften.

„Das Team am Set war sehr überschaubar, es herrschte ein sympathisches Chaos. Aber auch, wenn nicht immer alles perfekt lief: Ich liebe diesen Film“, versichert Ochsenknecht.

Er spielt den Penner „Streit“ – einer von sieben unterschiedlichen Obdachlosen-Charakteren, die „Charlie Meinhart“ zu „Sportpennern“ macht.

Obdachlosen-Sport in Köln geplant

Ähnliches hat Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter auch in Köln vor. Die Fitness- und Lifestyle-Marke Reebok, die den Film maßgeblich mitfinanziert hat, übergab ihm für die Obdachlosenarbeit etliche Paar Laufschuhe.

Im „7 Sterne Hotel“ sollen bald Fitnesskurse für Obdachlose angeboten werden, die Sporthochschule begleitet das Thema wissenschaftlich.

Einen Verleiher oder Sendeplatz für den Film gibt es noch nicht – derzeit laufen die Verhandlungen. Die Mortans haben auf jeden Fall noch einiges vor: „Wie der Sportpenner sind wir ins Risiko gegangen, um einen Neuanfang zu wagen und unsere Träume zu verwirklichen. Das nächste Projekt ist schon in Planung.“

Alle Infos zum Film gibt's auf der „Sportpenner“-Homepage!

(exfo)