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Erzieherin infiziertFataler Corona-Fall in Köln: Über 90 Kita-Kinder in Isolation

Kita

Wegen Corona geschlossen: Die Kita an der Ansgarstraße.

Köln – Merkwürdiger Eintrag im Amtsblatt der Stadt Köln, das eigentlich über Ratsbeschlüsse, Gebührenordnungen oder Ausschreibungen informiert: Für alle Kinder der katholischen integrativen Kindertagesstätte St. Ansgar und St. Barbara in Neuehrenfeld wurde vom Gesundheitsamt eine strikte „Absonderung in häusliche Quarantäne“ angeordnet. Dabei ist die Kita an der Ansgarstraße doch längst geschlossen? Und unterliegt bis zum 19. April einem „Betretungsverbot“?

Bis zum 26. März, so die Allgemeinverfügung samt Erläuterungen zur Einschränkung des „Grundrechts der Freiheit der Person“ sollten die Kinder ihre Wohnungen ohne ausdrückliche Zustimmung des Gesundheitsamtes nicht verlassen. „Die Erziehungsberechtigten haben die Einhaltung der häuslichen Quarantäne ihrer Kinder sicherzustellen“, heißt es in der Verfügung. Wie EXPRESS erfuhr, ist eine Erzieherin der Kita, die mehr als 90 Pänz ab zwei Jahren betreut, an Corona erkrankt.

Coronavirus: Gesundheitsamt schickt Kita in Quarantäne

Das Ungewöhnliche: Das Amtsblatt ist vom 25. März, viele Eltern wurden über den Sachverhalt von einem Mitarbeiter der Kirchengemeinde am 26. März informiert. Mit dem Hinweis: „Bitte beachten Sie, der Verfügung unbedingt Folge zu leisten.“ Also genau an dem Tag, an dem die Quarantäne enden sollte.

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Die Verunsicherung in den Familien scheint entsprechend groß zu sein – auch aus diesem Grund: „Aus Datenschutzgründen durften die Eltern nicht erfahren, in welcher der sechs Kita-Gruppen die Erzieherin beschäftigt war, das heißt welche Kinder besonders gefährdet waren“, so besorgte Eltern zum EXPRESS. Insgesamt hat die religiöse Einrichtung Platz für 92 Kinder, 15 Fachkräfte sowie vier weitere Mitarbeiter.

EXPRESS hat den Corona-Fall rekonstruiert: Die nun erkrankte Frau hatte am 20. März einen positiven Virustest erhalten. Sie hatte nach Angaben des Erzbistums Köln eine Woche zuvor in der Kita Kontakt zu verschiedenen Personen. Allen Familien  wurde einen Tag später nach Bekanntgabe, also am 21. März via E-Mail die Selbstisolierung nahe gelegt.

Heißt: Das Gesundheitsamt schickte offiziell alle Kinder und Eltern von Samstag 21. März bis Donnerstag 26. März in Quarantäne. Ob das reicht?

Coronavirus in Köln: Reicht eine Quarantäne von sechs Tagen?

Zwar war die Einrichtung schon seit Freitag, den 13. März geschlossen – und insofern würde eine Zwei-Wochen-Frist eingehalten werden. Doch bei einer Quarantäne herrschen strengere Hygiene-Regeln (Wohnung nicht verlassen, Mahlzeiten alleine einnehmen, Abstand halten, kein Umarmen und Küssen) als im kitafreien Alltag mit Kontaktverbot.

Hier lesen Sie mehr: Die aktuelle Corona-Lage in Köln

Dr. Thomas Günther, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Köln und Vater eines betroffenen Kindes kritisiert den Verwaltungsaufwand der Stadt: „Es ist doch wohl ein unnötiger bürokratischer Aufwand, dass die Stadt Köln eine Allgemeinverfügung erlässt und in einem Amtsblatt veröffentlicht, die sich quasi am Tag des Erscheinens wieder erledigt hat. Eigentlich hat die Verwaltung doch derzeit Wichtigeres zu tun.“

Wie es weitergeht in der Kita, ob und wie viele Kinder infiziert sind – EXPRESS bleibt dran.