Woelki hielt es zurückErzbistum Köln: So viele wollten das Missbrauchsgutachten lesen
Köln – Das von Kardinal Rainer Woelki (61) zurückgehaltene Missbrauchsgutachten: Klar, dass das bei vielen großes Interesse weckte ... Am Donnerstag (1. April) gab das Kölner Erzbistum bekannt, wie viele Menschen nun die Möglichkeit nutzen, sich das Gutachten anzusehen.
- Möglichkeit zur Einsicht des ersten Missbrauchsgutachtens
- Kölns Kardinal Woelki hielt Münchner Gutachten zunächst unter Verschluss
- Einsicht war vom 25. März bis zum 1. April 2021 möglich
Erstes Missbrauchsgutachten: Laut Kölner Erzbistum nahmen fast 400 Personen Einsicht
Es seien 382 Personen gewesen, die vom 25. März bis zum 1. April das bis dahin unter Verschluss gehaltene Gutachten der Kanzlei Westphal Spilker Wastl eingesehen hätten, so das Erzbistum. Dabei habe es sich um Missbrauchsbetroffene, Journalisten und Interessierte gehandelt.
Der Kölner Kardinal Woelki hatte rechtliche Bedenken gegen die Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens angeführt und stattdessen eine zweite Untersuchung bei dem Strafrechtler Björn Gercke in Auftrag gegeben. Dieser hatte seine Ergebnisse am 18. März vorgestellt.
Beide Gutachten sahen unter anderem Pflichtverletzungen bei dem früheren Kölner Kardinal Joachim Meisner (†2017) und dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Wegen seines Umgangs mit dem Missbrauchsskandal im Erzbistum steht Woelki massiv unter Beschuss. In der Folge kann sich das Kölner Amtsgericht vor Terminwünschen zum Kirchenaustritt kaum retten.