Böser FehlerKölner Politiker verschickt Fotos von seinem Penis – dann passiert das

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Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Politiker Fotos von seinem Penis gemacht und diese verschickt haben – daraufhin wurde er erpresst.

Köln – Hinter dem Aktenzeichen 646 Ls 393/18 verbirgt sich beim Kölner Amtsgericht ein pikanter Fall um eine Erpressung mit intimen Fotos. Das Opfer: ein Kölner CDU-Politiker. Der Mann hat Anzeige erstattet. Vor dem Jugendschöffengericht kommt es bald zum „Penis-Prozess“.

Im Fußball-Verein kennen gelernt

Seinen späteren Erpresser soll der Politiker aus einem Fußball-Verein kennen. Laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft soll sich der beschuldigte Jugendliche (19) von dem deutlich älteren Bekannten 800 Euro geliehen haben.

Der CDU-Mandatsträger soll dem klammen jungen Mann angeboten haben, seine Schulden auf andere Weise zu begleichen. Mit Fotos seines erigierten Penis!

Tauschten Täter und Opfer Penis-Bilder aus?

Tatsächlich soll der 19-Jährige entsprechende Bilder an den Politiker gesendet haben. Daraufhin soll der verheiratete CDU-Mann unvorsichtig geworden sein und seinerseits Fotos von seinem erigierten Penis verschickt haben – das war der Beginn des nun  angeklagten Kriminalfalls.

Der Jugendliche soll um den Jahreswechsel 2017/2018 Geld gefordert haben, ansonsten würde er die an ihn geschickten Penis-Bilder des Politikers  öffentlich machen. 1000 Euro  sollen bei einer ominösen Geldübergabe ausgerechnet an einem Kindergarten geflossen sein. Dort habe der Politiker die Summe deponiert. 

Politiker erstattete Anzeige

Weil das offenbar so gut funktionierte, soll der Erpresser immer mehr gefordert haben. Daraufhin soll der CDU-Politiker die Polizei eingeschaltet haben. Nach umfangreichen Ermittlungen kam es zur Anklage gegen drei Personen – der Erpresser  soll von zwei Bekannten, einem Mann (19) und einer Frau (20), Unterstützung erhalten haben.

Für Erpressung drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe.  Da es sich bei den Angeklagten um Heranwachsende handelt, könnten sie bei einer Verurteilung zudem vom milden Jugendstrafrecht profitieren. Dann wären auch Sozialstunden möglich.

19-Jähriger schickte Penis aus dem Internet

Der CDU-Politiker hat sich noch dazu von dem Angeklagten über den Tisch ziehen lassen – denn der 19-Jährige hatte nach EXPRESS-Informationen damals nicht etwa ein Foto seines eigenen Penis geschickt, um seine Schulden bei dem Politiker zu begleichen, sondern ein Penis-Foto aus dem Internet.

Der CDU-Politiker hat das Foto seines eigenen Penis erst nach Aufforderung an den 19-Jährigen geschickt – nach dem Motto: Ich habe Dir meinen geschickt, jetzt schick mir ein Foto von Deinem. Somit wäre dies auch auf der moralischen Ebene keine sexuelle Belästigung, weil „einvernehmlich“.

Erpressung vorher geplant?

Es liegt allerdings die Vermutung nahe, dass der 19-Jährige bereits darauf spekuliert hat, den Politiker erpressen zu können – und ihn deshalb aufgefordert hat, das Penis-Foto zu schicken. Und der Politiker tappte in die Falle.

Das sagt der Kölner CDU-Chef

Gegenüber EXPRESS wollte sich der betroffene Politiker nicht äußern. Parteichef Bernd Petelkau ist nicht amüsiert: „Wenn die Vorwürfe stimmen, finde ich das indiskutabel. Wenn ich wüsste, um wen es geht, würde ich zunächst mit dem Betroffenen sprechen. Das gebietet die Fairness. Für Rücktrittsforderungen ist es deshalb noch zu früh.“