Bitterer FallKölner gibt Geld an „Anwalt” – als er Wahrheit erkennt, ist es zu spät

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Geld an einen Anwalt? Das war der Plan des 90-Jährigen, doch die Wahrheit ist eine ganz andere. Das Symbolfoto wurde 2014 in München aufgenommen.
Köln – Sie schlagen immer wieder zu. Ihre Tricks sind im Grunde alle bekannt. Und doch gibt es immer wieder Menschen, die auf ihre Maschen reinfallen und dadurch viel Geld verlieren. Enkeltrick-Betrüger, die sich am Telefon als eine andere Person ausgeben. Alleine am Montag (3. August) wurden bei der Kölner Polizei 25 solcher Anrufe gemeldet. Manche waren erfolgreich, andere nicht.
Köln: 90-Jähriger gibt gespartes Geld an Anwalt
In Köln-Kalk wurde ein 90-jähriger Mann durch seine Gutgläubigkeit um seine gesamten Ersparnisse gebracht. Gegen 10 Uhr morgens hatte er einen Anruf von einer Frau erhalten, die nach „Onkel Benno” fragte. Die Gegenfrage des Seniors, ob da „Johanna” sei, bejahte sie.
Die Wahrheit: Die Betrügerin gaukelte dem 90-Jährigen vor, in einer Notlage zu stecken und dringend Geld zu brauchen für einen Wohnungskauf in Solingen.
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Köln-Kalk: Senior verliert fünfstellige Geldsumme
Die fünfstellige Bargeld-Summe, die der Senior zu Hause hatte, packte er in eine Tüte und übergab sie an der Tür einem angeblichen Notar aus Solingen. Nur eine Stunde später meldete sich die Frau erneut und bat wieder um Geld – diesmal für eine ersteigerte Wohnung.
Der Senior holte den Rest seiner Ersparnisse aus seinem Bankschließfach und übergab sie wieder dem angeblichen Anwalt. Als sich niemand mehr bei dem Mann meldete, alarmierte er die Polizei.
Köln-Lindenthal: Frau (76) von falschem Wasserwerker betrogen
Nicht viel besser erging es gegen 14.30 Uhr einer 76-jährigen Frau aus Lindenthal, die einen angeblichen Wasserwerker in ihre Wohnung ließ. Er müsse ein defektes Verteilerventil an den Leitungen im Bad austauschen, gab der Betrüger vor.
Für eine angebliche Farbprüfung des Leitungswassers sollte die Rentnerin im Bad bleiben. Den unbeobachteten Moment nutzte der Täter und stahl aus dem Wohnzimmer der 76-Jährigen ein Smartphone, ein Prepaid-Handy sowie Bargeld.
Köln-Sürth: 81-Jähriger kommen noch rechtzeitig Zweifel
Eine Frau (81) aus Sürth machte es besser: Ein falscher Polizist hatte sie am Telefon davon überzeugt, ihre Ersparnisse zur Sicherheit in ihrem Briefkasten zu hinterlegen, wo sie abgeholt werden sollten. Später bat die Frau darum, mit einem Beamten der Polizeiwache Rodenkirchen verbunden zu werden, den sie persönlich kennt.
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Der „Bekannte” kam ans Telefon, antwortete aber mit veränderter Stimme, was die Frau misstrauisch machte. Auch einige persönliche Fragen von ihr konnte er nicht richtig beantworten. Daraufhin holte sie ihr Geld wieder ins Haus und alarmierte die echte Polizei.
Nochmals appelliert die Kölner Polizei:
- Legen Sie bei Anrufen, in denen Sie nach Geld gefragt werden sofort auf und wählen Sie nach dem Freizeichen die "110".
- Übergeben Sie kein Bargeld an Personen. In der heutigen Zeit fragt niemand nach Bargeld. Fällige Zahlungen, insbesondere hohe Geldbeträge, werden überwiesen.
- Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Nachbarn über die Masche. Das schützt Sie und Ihr Umfeld. (tw)