Eine Ära geht zu EndeMensch, Jupp: Aus für Kölner Kult-Bürgermeister

26022019_kra_kioskdemo008

Voll in seinem Element: Jupp Wirges (r.), hier 2019 bei einer Demo für den Erhalt eines Büdchens am Vogelsanger Markt.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Wenn er auf der Straße Tacheles redet, ist Josef Wirges am besten: Leidenschaftlich, oft mit hochrotem Kopf, kämpft er für die Sache. Ob es dabei um den Erhalt eines Büdchens im Veedel geht oder mehr.

So setzte er sich leidenschaftlich für den Bau der Zentralmoschee in Ehrenfeld ein: Wirges hielt regelmäßig Mahnwache „gegen die braune Soße“ – scheute sich aber auch nicht vor klaren Worten: Zum Beispiel als er lospolterte: „Wir fühlen uns von der Ditib verarscht.“

Jupp Wirges: Seit 1996 Bezirksbürgermeister von Köln-Ehrenfeld

Nach der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag (13. September) scheint festzustehen, dass die Ära des umtriebigen Bezirksbürgermeisters von Ehrenfeld zu Ende geht. Seine Partei, die SPD, wurde in dem Stadtbezirk nur zweitstärkste Partei hinter den Grünen. Und die jeweils stärkste Fraktion stellt den Bezirksbürgermeister.

Josef Wirges, den die meisten nur „Jupp“ nennen, wuchs in Neuehrenfeld auf und ist schon seit 1996 Bürgermeister des Stadtbezirks. 

20181022_ths_wirges_05

Im Dienst für Kölle: Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Jupp Wirges an seinem Schreibtisch.

Viele haben mir gesagt, dass sie mich unterstützen wollten, obwohl sie sonst die Partei, also die SPD, nicht wählen. Aber wie sich jetzt zeigt, waren das offenbar nur Stimmungen und keine Stimmen“, sagte Wirges. Was er zudem zum Wahl-Ausgang sagt und wie er seine Zukunft sieht, lesen Sie im „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Fakt ist: Jupp Wirges hätte gerne weiter gemacht. Vor allem um eines zu erreichen: Mehr Macht für die Kölner Stadtbezirke. Der Kölner Stadtrat müsse davon etwas abgeben. Dafür kämpft Wirges schon seit „Urzeiten“, wie er sagt. Wer ihn kennt, ist sich sicher: Das wird er auch weiterhin – wenn auch nicht als Bürgermeister.