Köln – Es war ein tumultartiger Streit, mutmaßlich unter Drogendealern, der eigentlich schon beendet schien. Doch dann soll Yacquub S. (24) auf dem Ebertplatz zu einer abgebrochenen Bierflasche oder einem ähnlich scharfkantigen Gegenstand gegriffen und einen Kontrahenten (25) attackiert und letztlich getötet haben.
Köln: Opfer verblutet nach Attacke auf dem Ebertplatz
Am Donnerstag startete der Prozess um vor dem Landgericht. Die Waffe hatte die Halsschlagader des Opfers geöffnet, eine vier Zentimeter lange und drei Zentimeter tiefe Wunde hinterlassen, auch wurde die Luftröhre getroffen. Der Mann verblutete noch vor Ort, der hinzugerufen Notarzt konnte nur noch den Tod des 25-Jährigen feststellen (hier lesen Sie mehr).

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Die Spurensicherung nach der Gewalttat am 25. August 2019 am Ebertplatz.
Die Polizei konnte den Tatverdächtigen kurz darauf am Hansaring festnehmen. Verteidiger Wolfgang Kutsch sprach im Vorfeld von einer unübersichtlichen Gemengelage am Tatort, zum Prozessauftakt erklärte er, sein Mandant – Vater zweier Kinder, die in Somalia leben – würde sich schweigend verteidigen.
Köln: Beschuldigter hatte Blut des Opfers an der Kleidung
Der Vorsitzende Richter Peter Koerfers bemerkte darauf, dass Handydaten einen Aufenthalt des Angeklagten am Ebertplatz zur Tatzeit des 25. August vergangenen Jahres belegten. Auch sei Blut des Opfers an der Kleidung des Beschuldigten gefunden worden. Der Richter appellierte daher an den Angeklagten, sich doch zu äußern.
An dem damaligen Tumult sollen bis zu 15 Personen beteiligt gewesen sein, die alle als Zeugen in dem Verfahren in Betracht kommen, die sich auch zu einem möglichen Drogenhintergrund äußern sollen. Das strittige Geschehen soll bisher in insgesamt 16 Prozesstagen aufgeklärt werden, ein Urteil ist für den 18. August vorgesehen.
Kölner Polizeipräsident: „Bedauere, dass es wieder hier passiert ist“
Bereits im Oktober 2017 war es zu einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen Drogendealern auf dem Ebertplatz gekommen, einer der Täter erhielt eine Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten (hier lesen Sie mehr).
Nach der nun verhandelten Attacke hatte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob gesagt: „Ich bedauere, dass es wieder hier passiert ist.“