Droht Köln der Pflege-Kollaps? Markus Peters, Chef der Kölner Caritas, findet deutliche Worte und kritisiert die Stadt scharf. Seine Prognose ist düster.
Droht Köln der Pflege-Kollaps?Caritas-Chef warnt vor „Katastrophe“

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Markus Peters, Vorstand der Kölner Caritas.
Seit einem Jahr ist Markus Peters der starke Mann an der Spitze der Kölner Caritas. Ein Job, der ihm offenbar schlaflose Nächte bereitet. Denn mit Blick auf die soziale Lage in der Stadt, insbesondere die Altenpflege, schlägt er jetzt Alarm!
Der Grund für die Sorgenfalten: Die von der Stadt verhängte Haushaltssperre. Viele soziale Projekte und Dienste hängen in der Luft, weil ihre Finanzierung unsicher ist. Für Peters und andere soziale Träger eine Zerreißprobe. „Wir müssen mutig sein und selbst in Vorleistung gehen, damit wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern größtmögliche Planungssicherheit geben können“, erklärt Peters dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Peters wird noch deutlicher: „Wir übernehmen Aufgaben, für die die Stadt Köln verantwortlich ist, und die gesellschaftlich voll im Fokus stehen: zum Beispiel Seniorenarbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Integration“, zählt er auf. Seine Forderung ist klar: „Es muss daher selbstverständlich sein, dass wir unsere Beschäftigten genauso bezahlen können, wie die Stadt das tut.“
Auch die aktuelle politische Debatte treibt den Caritas-Chef um. Statt über Fakten zu reden, werde Populismus betrieben, kritisiert der 49-Jährige. Besonders bei den Themen Migration und Bürgergeld.
Ohne Migration „gingen die Lichter aus“
Peters stellt eine provokante Frage: „Was würde geschehen, wenn wirklich alle Menschen aus Syrien, die seit 2015 zu uns gekommen sind, zurückgehen würden? Dann gingen in unserem Pflege- und Gesundheitssystem die Lichter aus“, lautet seine klare Antwort. Er fordert eine ehrliche Debatte: „Wir müssen uns als Gesellschaft einig sein, dass wir Migration dringend brauchen, um den Status überhaupt zu erhalten.“
Das größte Sorgenkind für Peters ist aber die Versorgung der alten Menschen in Köln. Er nennt es „die große soziale Frage unserer Zeit.“ Im Bereich der stationären Altenpflege habe Köln „eine der schlechtesten Versorgungsquoten landes- und auch bundesweit“.
Seine Prognose ist ein echter Schock: In den kommenden 15 Jahren bräuchte Köln rund 40 neue Einrichtungen. Peters warnt eindringlich: „Wenn wir heute nicht anfangen gegenzusteuern, laufen wir sehenden Auges in die Versorgungs-Katastrophe.“ (red)
Ein direkter Appell geht an den neuen Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD). Peters hofft, dass dieser „Lösungen findet, die den sozialen Frieden in Köln sichern.“
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