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Bestseller-Autorin Melanie Raabe„Köln ist die freundlichste Stadt Deutschlands“

Melanie Raabe (c) Christian Faustus 1

Für ihre Krimis wird Melanie Raabe deutschlandweit gefeiert.

Köln – Seit ihrem Durchbruch vor vier Jahren mit „Die Falle“ wird Melanie Raabe (38) als eine der erfolgreichsten Thriller-Autorinnen Deutschlands gefeiert.

Auch mit ihrem aktuellen Buch „Die Wälder“ schoss sie sofort in die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste. 

Im Interview mit unserer Redaktion redet sie über ihre unbeschwerte Kindheit im Oberbergischen, über ihre Liebe zu Köln und Pöbeleien wegen ihrer Hautfarbe.

Melanie Raabe in Köln nie dumm angemacht

Es sei ihr in den vergangenen zwei Jahren zwar mehr als einmal passiert, dass sie auf Bahnhöfen dumm angemacht wurde. In Köln allerdings nie. Deshalb ist Angst für sie noch immer ein Fremdwort.

„Ganz ehrlich, ich kannte das nicht“, sagt sie im EXPRESS-Gespräch. Aufgewachsen in Thüringen und später in Wiehl sei ihre Hautfarbe (ihr Vater stammt aus Benin) nie ein Thema gewesen.

Ganz im Gegenteil: Sie habe eine wunderbare, absolut unbeschwerte Kindheit gehabt. „Gut, wenn wir was ausgefressen hatten und weggerannt sind, hat man mich immer erkannt“, schmunzelt sie.

Sie habe immer gedacht: „Noch eine Generation weiter – und dann ist die Hautfarbe kein Thema mehr.“

Melanie Raabe: Sie nimmt uns mit in „Die Wälder“

Ein Irrtum, der auch in ihrem neuen Buch „Die Wälder“ zur Sprache kommt, denn einer der Hauptprotagonisten ist ebenfalls schwarz.

Es geht um eine Clique, die sich in der Kindheit geschworen hat, einen vermeintlichen Mörder zu stellen – und das Versprechen als Erwachsene einlösen wollen. Es geht um Freundschaft über den Tod hinaus, aber auch um latenten Rassismus, Dummheit und abgrundtiefe Bosheit.

„Auf die Idee zu diesem Buch bin ich gekommen, als ich mich an eine Szene vor 20 Jahren erinnerte“, sagt sie. „Ich bin nachts von meinem damaligen Freund im Oberbergischen nach Hause gefahren, als plötzlich ein Reifen mitten auf der Straße lag. Ich habe mich wahnsinnig erschrocken und mich nicht getraut, auszusteigen.“ Es seien oft so banale Dinge im Alltag, die sie inspirieren. Wie bei so vielen Thriller-Autoren.

Melanie Raabe: Bücher werden in mehr als 20 Ländern veröffentlicht

Apropos Alltag. Mittlerweile muss sie natürlich nicht mehr nachts am Küchentisch sitzen und schreiben. Die ehemalige freie Mitarbeiterin der „Kölnischen Rundschau“ hat eine Wohnung im Agnesviertel mit eigenem Büro. Kein Wunder, ihre Bücher werden in mehr als 20 Länder veröffentlicht, die Filmrechte für alle Bücher sind ebenfalls verkauft. Ihr großer Fan, Thriller-König Sebastian Fitzek meint sogar: „Würde Alfred Hitchcock noch leben, würde er sich mit David Fincher um die Filmrechte prügeln.“

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„Ich bin einfach nur glücklich“, sagt Melanie Raabe. „Meine ersten Romane wurden dutzendweise abgelehnt. Aber mein Freund, mit dem ich schon seit vielen Jahren zusammen bin, hat immer an mich geglaubt.“ Das gleiche gelte für ihre Mutter: „Sie ist mein größter Fan.“

Melanie Raabes großer Traum: einen Monat in New York leben

Da sie nicht mehr jeden Pfennig umdrehen muss, hat sie sich schon eine Sache geleistet, die auf ihrer To-Do-Liste ganz oben steht: einen Monat in New York zu leben. „Ich bin durch und durch Großstädterin“, sagt sie. „Es war fantastisch, aber New York ist auch irgendwie zu cool, zu hipp. Desto mehr ich reise, desto mehr merke ich, dass ich in keiner anderen Stadt als Köln leben könnte. Ich finde, Köln ist die freundlichste Stadt Deutschlands.“ Immer, wenn ihr die Decke auf den Kopf fällt oder die Story hakt, zieht es sie an den Rhein. „Da lasse ich mir den Kopf durchpusten.“

Und in Köln sei sie übrigens auch noch nie angepöbelt worden. Als an Halloween ein Zombie und ein Gespenst auf sie zurannten, wollten die beiden keine Randale, sondern einfach nur – ein Autogramm.