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Basilika und BlockhüttenMoskau, Moskau! Darum ist der Kölner Zoo so russisch

basilika

1899 wurde das im Stil einer russisch-orthodoxen Kirche erbaute Gebäude eröffnet.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Sieht eher aus wie Moskau, ist aber Köln: Ein Besuch im Zoo kann zu einer faszinierenden Architektur-Tour werden. Vor allem die original erhaltenen Bauten des drittältesten deutschen Tierparks (gegründet 1860) lassen einen erstaunen.

Den Besucher umweht bei zur Zeit frostigen Temperaturen russische Winterromantik beim Anblick der Blockhäuser, in denen die Bisons und Moschusochsen leben. 1884 wurden die Rinderhäuser fertiggestellt. Es sind die zweitältesten erhaltenen Tiergebäude des Zoos.

rinderhaus

1884 wurden die Rinderhäuser fertiggestellt – mit russischer Ornamentik.

In einer Broschüre des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz („Rheinische Kunststätten") schreiben die Autoren Theo Pagel (Zoodirektor) und Henriette Meynen: „Die die drei Gebäude wesentlich kennzeichnenden, gesägten Zierelemente an den vorspringenden Verdachungen (...) und die darüber friesartig angebrachten ornamental gesägten Bretter entstammen der traditionellen russischen Wohnhausarchitektur." 

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Der Entwurf stammt vom Kölner Architekten Alfred Müller (1847-1912). Müller setzte noch ein weiteres Stück Russland in die Riehler Zoolandschaft: Das 1899 eröffnete Vogelhaus. Diesmal ließ er sich von russisch-orthodoxen Kirchen inspirieren.

basilika (1)

Im Stil einer Basilika: Die „Kirche" vom Kölner Zoo

„Das Vogelhaus erinnert an die Basiliuskathedrale in Moskau oder auch die Auferstehungskirche in Petersburg“, so Pagel. Typisch für eine russische Basilika: die verschiedenartigen Türme – die beiden nördlichen sind schlanker und ihre Turmdächer sind spitzer als bei den beiden südlichen.

Das Vogelhaus wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1952 wiedereröffnet.

Die Höhle der Seelöwen

Müller war auch verantwortlich für einen dritten Bau, der die Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges glimpflich überstand: die Seelöwenanlage ist sein Entwurf. Die Felsengruppe aus Tuffstein wurde vom Grottenbauer Baum aus Mülheim erstellt.

Seelöwen

1887 war das Seelöwenfelsen fertig, hier besucht von Denise und Tochter Viktoria.

Orientalischer Bau

Erhalten ist auch das 1863/64 von Josef Felten erbaute Antilopen- und Giraffenhaus, das später zum Elefantenhaus wurde. Dessen Architektur ist orientalisch geprägt.

Elefantenhaus

1863 wurde das damalige Giraffen- und Antilopen-, später Elefantenhaus eröffnet, im maurischen Stil.

Interessant ist auch die Geschichte des 1914 eingeweihten Affenfelsens, bis heute eine der beliebtesten Attraktionen des Zoos.  Das Konzept –  ein Zoogehege ohne Gitter und Käfige – stammte vom Hamburger Tiergarten-Pionier Carl Hagenbeck. Die Pfleger gelangen durch einen Tunnel unter dem gut drei Meter breiten Wassergraben in die Anlage.

affenfelsen

1914 wurde der innen hohle Affenfelsen eröffnet, damals noch Affeninsel genannt.

Große Aufregung gab es mal in den 60er Jahren. Ein Sturm hatte einen Baum neben dem Felsen umgeknickt, der stürzte gegen das Gestein und bot den Pavianen eine komfortable Brücke aufs Zoogelände. Die Tiere büxten aus und liefen durch die Nachbargärten. Mit Futter wurden sie aber alle wieder eingefangen.

mauer

Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Sandsteinmauer am Großen Weiher.

Sehr alt ist auch eine original erhaltene Steinmauer an einem Weiher des Zoos: Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert.