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Demo am DomNeue Statistik deckt pikantes Geheimnis über Prostituierte in Köln auf

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„Rotlicht an“: Zahlreiche Prostituierte demonstrierten am Dom gegen das noch bestehende Arbeitsverbot. 

von Volker Reinert (rein)

Köln – Prostituierte dürfen nicht mehr arbeiten. Corona. Und mit Caracho fordern die Sexarbeiterinnen, dass sie wieder anschaffen gehen dürfen. Zügig. Dafür gingen sie am Mittwoch (29. Juli) auf die Straße. Ausgerechnet vor dem Kölner Dom hatten die Prostituierten Position bezogen.

Nach und nach gibt es seit dem Corona-Lockdown vermehrt Lockerungen unter bestimmten Hygienekonzepten. Eine Branche darf seit dem 22. März und bis heute aber nicht wieder zur Arbeit antreten. Sexarbeitern, die aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen das Verbot auferlegt bekommen haben, ihrem Job nachzugehen. Keine Einnahmen, keine Perspektive.

Natürlich gehen einige Sexarbeiterinnen dem Geschäft trotzdem nach. „Prostitution wird zurzeit ins Verborgene verdrängt und findet somit unter gefährlichen Bedingungen statt“, warnt die Deutsche Aidshilfe.

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Sexarbeiterinnen demonstrieren vor dem Kölner Dom

Die Sexarbeiterinnen wollen das nicht länger hinnehmen und bauten sich am Mittwoch vor dem Kölner Dom auf. Zum Beispiel Nadine, Mitte 30: „Ich arbeite seit über 15 Jahren als Sexarbeiterin, und ich erhoffe mir, dass die Gesellschaft uns einfach mal akzeptiert. Wir kämpfen gegen die krassen Vorurteile, die uns ständig entgegenkommen. Wir hoffen jetzt einfach, dass die Bordelle wieder öffnen dürfen. Dass man uns Sexarbeitern auch eine Chance gibt, damit wir unseren Lebensunterhalt finanzieren können.“

Demo vor dem Kölner Dom: Prostituierte wollen wieder arbeiten dürfen

Der Berufsverband für Sexarbeitende fordert, dass Prostitution ab dem 1. September wieder erlaubt ist. So sei ein Hygienekonzept (Mund-Nasen-Schutz, Terminabsprachen) längst erarbeitet worden. In vielen Nachbarländern Deutschlands dürfen Sexarbeiter bereits wieder ihrer Tätigkeit nachgehen.

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Deutliche Worte: Im Arbeitsoutsfit präsentierten sich viele Sexarbeiterinnen am Dom. 

Auch Alex (36) protestierte am Kölner Dom: „Es wird immer auf das Ministerium des Landes verwiesen. Herr Laschet, oder wer auch immer: Tun sie endlich was und helfen sie uns!“

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Jetzt ging es auch offizielle Zahlen zum Rotlicht: In Köln sind laut den Landesstatistikern 1651 Sexarbeiter erfasst worden (Stand: 31. Dezember 2019). Von den 1651 gemeldeten Kölner Sexarbeiterinnen sind somit 89 Personen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Die meisten Prostituierten sind im Alter zwischen 21 Jahren und 45 Jahren: 1373. Die restlichen 189 sind 45 Jahre oder älter. Von der Gesamtzahl der 1651 Kölner Prostituierten besitzen 445 die deutsche Staatsangehörigkeit. Die restlichen 1206 Sexarbeiter haben keinen deutschen Pass.

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Diese Teilnehmerin erinnerte daran, dass an Sexarbeit Existenzen hängen.

Die Statistiker haben auch die Gesamtzahlen der Sexarbeiterinnen in NRW veröffentlicht. So gibt es 9472 gemeldete Prostituierte. Von den insgesamt 9472 registrierten Prostituierten in NRW besitzen 2202 die deutsche und 7270 Personen eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Die meisten ausländischen Prostituierten haben die rumänische (48,0 Prozent) oder die bulgarische Staatsangehörigkeit (16,5 Prozent).