+++ EILMELDUNG +++ Vertrag schon unterschrieben Bayern-Coach oder Bundestrainer? Nagelsmann-Entscheidung gefallen!

+++ EILMELDUNG +++ Vertrag schon unterschrieben Bayern-Coach oder Bundestrainer? Nagelsmann-Entscheidung gefallen!

Corona erfasst OsternDecke Pitter läutet: Kölner mit Tränen in den Augen vorm Dom

5FA11800CC63B614

Viele Gläubige wie Friederich Klarmann versammelten sich am Ostersonntag vor dem Kölner Dom.

Köln – Es ist ein vertrauter Klang, obwohl die Kölner ihn nicht oft hören. Aber wenn die 24 Tonnen schwere Petersglocke im Kölner Dom läutet, dann ist immer etwas passiert. Außergewöhnliche Ereignisse oder hohe kirchliche Feiertage.

An diesem Sonntag trifft beides zu, als „d'r decke Pitter" seinen durchdringenden Ton, das tiefe C, immer wieder von sich gibt: Es ist Ostern und es ist Corona. Christen feiern die Auferstehung Jesu und das ewige Leben, und zugleich birgt die Corona-Pandemie tödliche Gefahren.

Ostern in Köln zu Corona-Zeiten: Leere Kirchenbänke im Kölner Dom

Wo Menschen sonst Trost im gemeinsamen Gebet finden, bleiben in Zeiten der Corona-Pandemie die Kirchenbänke leer: Gottesdienstverbot. Daher haben sich viele vor dem Kölner Dom versammelt. Friederich Klarmann etwa, der ein Jesusbild in die Höhe hält, während der „decke Pitter" läutet, wie alle Glocken in NRW an diesem Tag.

Alles zum Thema Corona

Für viele sind es ergreifende Minuten, einige haben Tränen in den Augen, stehen andächtig oder in Gedanken versunken vor Kölns Wahrzeichen.

Hier lesen Sie mehr: Papst Franziskus betet im leeren Petersdom

Um den Gläubigen dennoch nah zu sein, predigten stattdessen etwa der Kölner Kardinal Rainer Woelki und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, vor unbesetzten Kirchenbänken. Die Gottesdienste wurden aber im Internet übertragen, einige auch im Radio oder Fernsehen.

Domradio.de übertrug am Ostersonntag um10 Uhr das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (siehe Video oben). 

Eine Ausnahme bildet ein Düsseldorfer Autokino (hier lesen Sie mehr): Dort sollen Gläubige am Sonntag an einer katholischen Messe unter freiem Himmel teilnehmen können - allerdings sitzen sie dabei in ihrem Fahrzeug und haben keinen direkten Kontakt zu den anderen Teilnehmern.

Hier lesen Sie mehr: Drama um Kölner Feuerwehrmann

In einer vorab veröffentlichten Osterbotschaft warf der rheinische Präses Rekowski die Frage auf, ob die Osterbotschaft überhaupt eine Chance habe, „gegen die alles beherrschende Corona-Pandemie durchzudringen”. Die Antwort des evangelischen Theologen: „Wer Ostern feiert, lässt sich vom Leben anstecken. (...) Daran glaube ich, auch in den sorgenvollen Zeiten der Corona-Pandemie: Der Tod hat nicht das letzte Wort.”

Kölner Kardinal Woelki zu Corona: Welche Not, welcher Schrecken

Kardinal Woelki beschrieb die derzeitige Situation in einem am Sonntag gesendeten Beitrag für das Domradio in drastischen Worten: „Die Zahl der Toten, die weltweit dem Coronavirus zum Opfer fallen, steigt und steigt – scheinbar unaufhaltsam. In vielen Regionen der Erde werden die Leichen längst mit Lastwagen aus unseren Städten gefahren. Welche Not, welche Trostlosigkeit, wieviel Angst und Schrecken.” Gerade in dieser Situation sei die Osterbotschaft ein Lichtblick: „Denn Ostern feiern wir, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern das Leben.” (dpa/lnw/jan)