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Corona-Test-IrrsinnKölnerinnen fahren 400 Kilometer Umweg durch drei Bundesländer

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Die Kölnerinnen Franka und Bettina Schumann nach ihrer Odyssee in Ruhpolding in Bayern

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Für die Kölnerin Bettina Schumann (69) und ihre Nichte Franka (16) sollte es ein entspannter Urlaub bei Freunden und Familie in den Herbstferien in Bayern werden. Dann kam Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit dem Beherbergungsverbot für Personen aus Risikogebieten um die Ecke. Damit begann für die beiden Kölnerinnen eine wahnwitzige Odyssee quer durch die Republik.

Das hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wohl nicht ganz so gemeint als er vor ein paar Wochen im ZDF-Morgenmagazin gesagt hatte, „Man kann ja auch Urlaub im Inland machen.“ Die Autofahrt aus der Kölner Südstadt nach Ruhpolding in den bayerischen Alpen dauerte für die beiden Kölnerinnen nämlich drei Tage.

Corona-Test an Kölner Uniklinik: Kölnerinnen durften ohne Ergebnisse nicht nach Bayern

Die pensionierte Lehrerin Bettina Schumann und ihre Nichte Franka mussten zudem wegen des fehlenden Ergebnisses für ihren Corona-Test, den sie bei der Kölner Uniklinik gemacht hatten, einen Umweg von über 400 Kilometern fahren.

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Beherbergungsverbot: Kölnerinnen machen Corona-Test in der Uniklinik

„Da einen Tag vor unserer Abreise das Beherbergungsverbot ausgesprochen worden war, mussten wir einen Corona-Test machen. Dafür sind wir zur Uniklinik, wo uns gesagt wurde, dass wir das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden per SMS bekommen. Am nächsten Tag sind wir dann in dem Glauben, dass das Ergebnis uns rechtzeitig erreichen wird, losgefahren“, schildert Bettina Schumann.

Nach gut sieben Stunden angekommen in Herzogenaurach in Bayern lag das Ergebnis aber noch nicht vor. „Unser Glück war, dass Köln wegen Corona an diesem Tag noch nicht auf der Liste der Risikogebiete stand. So konnten wir immerhin eine Nacht dort verbringen. Als Köln am nächsten Tag auf die Liste kam, durften wir nicht weiter“, berichtet die Kölnerin.

Kölnerinnen fahren wegen fehlendem Ergebnis für Corona-Test über 400 Kilometer Umweg

Zurückfahren nach NRW kam für sie nicht in Frage. Also fuhren sie nach Thüringen, wo es kein Beherbergungsverbot gab. „Von dort aus riefen wir die Kölner Uniklinik an. Am Telefon wurde uns gesagt, dass wir unser Testergebnis gar nicht mehr bekommen werden. In Gera waren laut den Behörden keine Tests für Bürger anderer Bundesländer möglich. Wir waren in zwei Städten in Thüringen und in Plauen in Sachsen bis wir nach drei Tagen dann doch unser Ergebnis von der Kölner Uniklinik erhalten haben“, erzählt die Schülerin Franka.

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Ein Schnappschuss aus dem Auto: Franka und Bettina Schumann in Plauen in Sachsen, weil sie wegen des fehlenden Ergebnisses ihres Corona-Tests nicht nach Bayern durften. Ein Umweg von mehr als 400 Kilometer.

Um sicher zu gehen, dass nichts mehr schief läuft, riefen die beiden bei der Staatskanzlei in München an. Bettina Schumann: „Als wir sagten, dass wir aus Köln kommen, wusste die Frau am Telefon sofort Bescheid. Viele Kölner, die nach Bayern fahren wollten, hätten dasselbe Problem, dass ihre Ergebnisse nicht rechtzeitig ankommen. Immerhin haben wir gelernt, dass der Zeitpunkt, an dem das Ergebnis uns erreicht hat, zählt. Damit konnten wir unsere Reise fortsetzten.“

Uniklinik Köln: Corona-Testergebnisse kommen innerhalb von 72 Stunden

Auf EXPRESS-Anfrage erklärt eine Sprecherin der Uniklinik: „Das Testergebnis sollte innerhalb von 72 Stunden vorliegen und wird Ihnen automatisch als SMS auf Ihr Mobiltelefon geschickt, falls Sie das Corona-Webtool benutzt haben.“

Ansonsten erfolge keine Mitteilung eines negativen Testergebnisses, so die Sprecherin. Sie erklärt weiter: „Nur im Falle eines positiven Befundes wird sich ein Arzt der Uniklinik mit Ihnen in Verbindung setzen. Eine schriftliche Befundmitteilung erfolgt nicht.“

Corona in Köln: Uniklinik kann derzeit keine Tests durchführen

Aktuell vergibt die Uniklinik gar keine Bescheinigungen. Auf der Internetseite der Uniklinik heißt es dazu: „Aus Kapazitätsgründen können wir keine Tests als Nachweis für Reisende aus NRW-Risikogebieten durchführen. Bitte nutzen Sie die Testzentren am Bahnhof oder am Flughafen oder nutzen Sie externe Labore.“

Die Sprecherin sagt aber: „Es wird im Hintergrund intensiv daran gearbeitet, die SMS-Benachrichtigung im Fall eines Negativbefundes künftig automatisiert auch innerhalb kürzester Zeit zu versenden.“