Corona-KriseLaufende Kamera: Kölner Sänger schockt mit Aktion in Feuer-Video

Wiemer_neu

Der Kölner Sänger Helmut A. Wiemer vor dem Feuer.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Es ist eine provokante Aktion, und sie soll nicht nur nachdenklich machen: In einem Facebook-Post hat der Kölner Sänger Helmut A. Wiemer all seinen Frust über die Corona-Maßnahmen herausgelassen – und sein Arbeitsmaterial verbrannt.

Corona: Kölner Sänger provoziert auf Facebook

Stumm. Um die Kultur ist es wirklich momentan stumm. Deshalb hört man auch nur das Knistern des Feuers, als der Kölner Sänger und Liedermacher Helmut A. Wiemer auf Facebook zur Tat schreitet.

Er nimmt Notenblätter und hält sie über das Feuer, dann fackeln sie langsam herunter. Zum Schluss nimmt Wiemer seinen Gitarrenkoffer und geht.

Alles zum Thema Corona

CC7A3492

Helmut A. Wiemer und seine Band Kölsch Kultur im Juli bei der Präsentation im Brauhaus Sion.

Gelungene Interpretation zur Situation der Künstler oder nur eine provokante öffentlichkeitswirksame Aktion?

Auf seiner Seite bekommt Wiemer jedenfalls sehr viel Zuspruch. EXPRESS erreichte den sichtlich angefassten Sänger. „Natürlich möchte ich damit auch provozieren“, sagt der Musiker eindeutig. Denn die Situation der Künstler in Deutschland sei verheerend. „Es muss jetzt langsam mal einen lauten Knall geben, sonst sind wir verloren“, sagt Wiemer.

Weil sprichwörtlich viele Dinge verbrannt würden, hätte er diese Symbolik gewählt. „Es wird viel Geld verbrannt. Dazu gibt es einen Flächenbrand in Sachen Existenzen.“ Letztlich, so Wiemer, müsse es sehr bald zu einer Lösung für Künstler und Solo-Selbstständige kommen.

Kölner Sänger: Till Brönner bei Anne Will bleibt ohne Konsequenzen

Der Sänger: „Da hilft mir auch eine gut gemeinte Runde mit Till Brönner bei Anne Will in der ARD nichts. Das verhallt doch. Es bleibt letztlich ohne Konsequenzen.“ Der Trompeter Brönner hatte am 1. November in der Talkshow auf die Problematik bei Künstlern hingewiesen.

Auch wenn viele „Hashtags“ wie #ohnekunstundkulturwirdsstill oder #sangundklanglos auf den Notstand der Kultur aufmerksam machen würde – Wiemer vermisst eine wirkliche Perspektive für Künstler, die aufgrund der wegen Corona verhängten Auflagen quasi zum Nichtstun verdammt seien.