Corona-Risikogebiet IschglKölner infiziert: Nach Horror-Story schlägt er nun zurück

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Im Ski-Ort Ischgl sollen sich zahlreiche Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

von Oliver Meyer (mey)

Köln – Wolfgang (48) sitzt zu Hause, seit 24 Stunden ist er fieberfrei. „Es scheint so, als dass ich es überwunden habe”, freut er sich.

Denn der Familienvater war positiv auf Corona getestet worden. Er ist einer der zahlreichen Ski-Läufer, die sich in Ischgl/Österreich infizierten.

Kölner in Ischgl infiziert: Jetzt ist er Teil einer Corona-Sammelklage

Inzwischen ist der Husten verschwunden und er kann wieder frei atmen. Auch seine sechs anderen Kumpels haben die Erkrankung inzwischen überstanden. Zuletzt plagten den 48-Jährigen Beschwerden wie bei einer heftigen Bronchitis.

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„Ich werde mir jetzt Blut abnehmen lassen für die Forschung. Man versucht inzwischen mithilfe der genesenen Patienten die Antikörper zu reproduzieren und dann einen Impfstoff daraus zu entwickeln”, erzählt Wolfgang.

Kölner in Ischgl infiziert: Harte Vorwürfe gegen Behörden vor Ort

Der Kölner hat sich inzwischen einen Sammelklage angeschlossen gegen die Verantwortlichen in Ischgl.

Das hatte Wolfgang T. dem EXPRESS berichtet:

„Aus meiner Reisegruppe sind inzwischen alle positiv getestet worden. Vier Freunde aus Bornheim, eine Person aus Alfter und eine aus Bensberg”, erzählt er. „Es scheint so, als dass in Ischgl die Behörden nicht wirklich Verdachtsfällen nachgegangen sind.

Das „Kitzloch”, dessen Barkeeper positiv war, liegt direkt an unserem Bring- und Abholplatz. Wir haben da samstags draußen gesessen. Und schwuppdiwupp bist du infiziert. Allein 30 bis 40 Busse standen da auf Parkplätzen, die Tagestouren betreuen. Was da dann gestreut wurde …” Für ihn steht fest: „Den Verantwortlichen ging es da offensichtlich nur ums Geld. Deshalb haben die nichts unternommen.”

Kölner in Ischgl: Lokale schließen, dann geht es auf Heimreise

Er war am Samstag, dem 7. März in Ischgl angekommen. „Am Dienstag erschien schließlich die Gendarmerie und die Lokale schlossen. Am Abend haben wir entschieden, die Heimfahrt anzutreten. Da bemerkte ich dann auch zum ersten Mal einen Husten. Ich hatte schon eine Vorahnung. Daher habe ich Mittwoch das Gesundheitsamt kontaktiert, Donnerstag kam dann das Ergebnis, dass ich das Virus habe.”

Er habe gute Erfahrungen gemacht mit den Behörden. „Das Gesundheitsamt hat da wirklich vorbildlich reagiert und agiert. Meine Frau, die in einer Behörde arbeitet, ist sofort zu Hause in Quarantäne geblieben. Meine beiden Kinder habe ich zum Glück nicht zu Hause angetroffen. Sie sind nun bei Freunden untergekommen.”

Kölner in Ischgl infiziert: Nun sitzt Wolfgang zuhause

Der Software-Experte sitzt nun zu Hause. „Netflix und Amazon-Prime rauf und runter, um die Zeit irgendwie rumzukriegen. Aber mein Fieber, das knapp bei 38 Grad lag, ging nun wieder runter und jetzt fühle ich mich wieder gut. Ich arbeite jetzt im Homeoffice.” So ganz sorgenfrei ist er aber dennoch nicht.

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Denn: „Es wird ja erwartet, das in den nächsten ein bis zwei Jahren große Teile der Bevölkerung infiziert werden. Ob dann Mutationen des jetzigen Virus wieder zu einer Infektion führen, werde ich abwarten müssen.”