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Corona-Pulverfass?Köln-Ehrenfeld: Aktivisten fordern Evakuierung des Flüchtlingsheims

herculesstrasse

Flüchtlinge in der Einrichtung auf der Herkulesstraße.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Corona hält uns alle in Atem. Erst recht die Schwächsten und Abhängigsten sind da auf sich allein gestellt. Die Nachricht vom Ausbruch des Virus in der Flüchtlingsunterkunft in St. Augustin setzt die Behörden in helle Aufregung.

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EXPRESS hatte vergangene Woche ebenso vom Corona-Drama der Flüchtlinge in Köln berichtet.

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Vor allem die Unterkunft in Bayenthal steht im Fokus diverser Debatten und runder Tische, ob die Bedingungen für die fast 400 Einwohner menschenunwürdig sind oder nicht.

Da sind die Hilfsinitiativen und deren ehrenamtliche Unterstützer auf der einen, die Behörden, in diesem konkreten Fall die Bezirksregierung Köln, auf der anderen Seite.

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Doch nun erreichte unsere Redaktion eine aktuelle Schilderung der Lage in der Notaufnahme Herkulesstraße, wo 246 Menschen derzeit hausen.

Heim sei Corona-Hotspot und Schandfleck für Köln

Angesichts der Ereignisse in St. Augustin haben Aktivisten für Dienstag eine Kundgebung geplant.

In einem Aufruf hierfür fordern sie die Evakuierung der Einrichtung an der Herkulesstaße. Und zwar mit drastischen Worten. In dem Aufruf heißt es:

Die Notunterkunft ist kein Ort zum Leben für Menschen und liefert die Menschen schutzlos der Corona-Infektion aus.

In diesem Lager werden täglich Menschen infiziert. Die vom 1. bis 13. Mai verhängte Quarantäne kann nicht beendet werden, weil die Infektion sich unvermeidlich ausbreitet.

Kernvorwurf: Es sei viel zu eng. Ein Abstand halten sei nicht möglich. Es gebe für die Flüchtlinge nur Kaltwasser. Duschen seien defekt. Das Heim sei ein Corona-Hotspot.

Die Flüchtlingsinitiativen fordern eine dezentrale Unterbringung für alle geflüchteten Menschen. Auch ein Vergleich zur Situation auf der griechischen Insel Lesbos wird gezogen.

Dafür demonstrieren sie am Dienstag um 17 Uhr auf dem Neptunplatz.

Zu den Zuständen in Bayenthal hatte ein Sprecher der Bezirksregierung auf EXPRESS-Nachfrage erklärt:

„Sollte in Zukunft aufgrund einer Infektionssituation eine Quarantäne für die Einrichtung durch das Gesundheitsamt angeordnet werden, wäre dies mit Sicherheit eine belastende Situation. In diesem Fall würde, wie in anderen Einrichtungen auch, durch begleitende Maßnahmen, eine ausreichende Versorgung der Menschen sichergestellt.“

Inzwischen hat sich die Lage bedenklich verschärft. Die Lage in den Flüchtlingsheimen scheint ein Pulverfass für die Stadt zu sein.

Eine Sprecherin auf Nachfrage zur Lage der Einrichtung an der Herkulesstraße: „Selbstverständlich wurde auf die besondere Situation der Pandemie in der Herkulesstraße durch organisatorische und personelle Maßnahmen reagiert, um ein Infektionsrisiko innerhalb des Objektes zu minimieren.“

Neue Abstandslinien und Sicherheitsleute

So sei die Anzahl der Tische in den Essensräumen reduziert und diese auf Distanz zueinander gesetzt worden.

Mittels farbiger Bänder würden die Bewohner in fünf Gruppen zu unterschiedlichen Essens-Ausgabezeiten separiert.

Linien zur Abstandhaltung seien zusätzlich auf dem Boden angebracht worden. Und: „Zwei Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes sind zur ständigen Überwachung dieser Regelungen eingesetzt.“

Ob das reichen wird, die Gefahr einzudämmen?