Corona-Pause kreativ genutztKölner Band feiert Tanzbrunnen-Premiere und zeigt Neues

Miljoe

Für die gut 700 Zuschauer legten sich Miljö am Sonntag (19. Juli) ordentlich ins Zeug.

Köln – Was für eine Premiere. Bei strahlendem Sonnenschein gaben Miljö am Sonntagabend (19. Juli) ihr erstes eigenes Konzert vor 700 Fans im Tanzbrunnen. Noch bevor Frontmann Mike Kremer mit seinen Jungs (Max Eumann, Nils Schreiber, Sven Löllgen und Simon Rösler) die Bühne betrat, brandete der erste Applaus des Abends auf.

Miljö im Tanzbrunnen: Band spricht von großer Ehre

„Auch wenn wir total aufgeregt sind, es ist für uns eine riesige Ehre, auf einer so traditionsreichen Bühne wie dem Tanzbrunnen zu stehen“, gestand Kremer und ergänzt: „Für mich ist es Kölns schönste Open-Air Bühne.“ Bereits beim ersten Song „Schöckelpääd“ hielt es keinen mehr auf den Stühlen.

Wie viele andere Kölner Bands auch, plagen Miljö in Anbetracht von Corona existenzielle Fragen: Wie wird der Karneval ablaufen? Wann können wieder „normale” Konzerte gespielt werden? Bevor die Band im April und Mai die ersten Autokino-Konzerte spielen konnte, war die Situation sehr angespannt.

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Miljö im Tanzbrunnen: Corona-Pause intensiv genutzt

Mike Kremer: „Für uns war es eine super schwere Zeit, denn wir sind nicht nur Musiker, sondern Freunde, die in eine ungewisse Zukunft blicken.“ Soll heißen: Miljö verdienen seit letztem Jahr hauptberuflich mit Musik ihr Geld.

Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, nutzten die Fünf die Zwangspause: „Wir haben in der Zeit getrennt von einander viel ausprobiert und gearbeitet wie noch nie. Herrausgekommen sind mehr als zehn Songs.“

Miljö im Tanzbrunnen: Drei neue Songs beim Konzert gespielt

Drei davon präsentierte die Band bei ihrer Tanzbrunnenpremiere. Darunter die neue Single „Kirmes em Kopp“, die davon handelt, dass man einfach nicht einschlafen kann, weil so viel im Kopf abgeht. Oder der Song „Zick zurück“, bei dem es sich um Momente dreht, die man gerne noch einmal erleben möchte.

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Die Open-Air Bühne nutzte Miljö, um verstärkt ruhigere Töne anzuschlagen. Mit Songs wie „Einer, dä dich leev hät“, „Hück nor höösch“, oder „Liebesleed“, zeigte die Band, dass sie viel mehr als eine Karnevals-Combo ist. „Was gerade auf der Welt passiert, ist für die Kultur eine riesengroße Katastrophe. Umso glücklicher sind wir, dass ihr hier seid“, strahlte Kremer und konnte seine Freude kaum in Worte fassen: „Es ist einfach ein wahnsinniges Gefühl heute für euch im Tanzbrunnen spielen zu dürfen.“

Miljö im Tanzbrunnen: Einzelne Gäste missachten Corona-Regeln

Bei solchen Glücksmomenten durften natürlich Songs wie „Wolkeplatz“, „Null oder Hundert“, oder die Hommage an ihre Lieblingskneipe Lommerzheim „Su lang beim Lommi die Leechter noch brenne“, nicht fehlen.

Für einen kleinen Wermutstropfen des Abends sorgten einige Gäste, die sich trotz intensivster Bemühungen des Tanzbrunnens nicht an die Regeln hielten. Während sich der Großteil in Corona-Zeit solidarisch verhielt, fielen einzelne Gäste negativ auf, als sie ohne Maske ihre Plätze verließen oder die Wege-Regelungen im Tanzbrunnen („Einbahnstraßen” etc.) missachteten.