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Corona-Krise„Haben keine Millionen“: Kölner Top-Band steckt im Dilemma

Miljö

Bei Miljö, aufgenommen im April 2019, brennt finanziell die Hütte. Sie bleiben aber zum Glück optimistisch.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Na klar: Es gibt große kölsche Bands, die auch unter der Pandemie leiden. Dort konnte aber über viele Jahre hinweg zumindest Vermögen aufgebaut werden. Was aber, wenn man als junge Band erst vor kurzer Zeit „ordentliche“ Berufe aufgegeben hat und eben noch nicht so viel verdienen konnte? Das Beispiel von Miljö macht deutlich: Aufgeben ist nicht - aber Knete auch nicht!

  • Miljö trotz Krise optimistisch
  • Bis zum Herbst müssen Auftritte her
  • Frontmann Mike Kremer:„Brot muss auf den Tisch“

Nein, Frontmann Mike Kremer will im EXPRESS-Gespräch nicht kümen. „Es wird weiter gehen und wir sind hoffnungsvoll. Aber wenn wir nicht bis zum Herbst wieder in einigermaßen ruhige Fahrwasser kommen, werden wir in unsere alten Berufe zurückkehren müssen.“

Mike (IT-Fachmann), Max (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), Nils und Simon (Lehrer) hatten sich vor nicht allzu langer Zeit für eine Profi-Karriere in der kölschen Musik entschieden.

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Köln: Miljö kämpft sich durch Corona-Krise

„Jeder denkt jetzt, weil wir viele Klicks auf Youtube haben, konnten wir Millionen anhäufen. Das ist aber schlichtweg falsch“, sagt Sänger Kremer. Er rechnet vor: „Von 100 Prozent Umsatz vor der Krise sind wir im vergangenen Jahr bei fünf Prozent gelandet.“

Aber sie wollen trotzdem Vorbilder sein: An diesem Freitag (7. Mai) erschien ihre neue Single „Schenk vum Lävve en“. Eine Ode an die Gemeinschaft und an die schönen Momente im Leben. Einfach schön zu hören! „Wir haben extra entschieden, eine fröhliche Nummer zu machen. Das ist auch unsere Devise: Wir wollen nicht aufgeben.“

Dennoch: „Das Brot muss auf den Tisch. Wir sind alle junge Familienväter und haben eine ganz andere Verantwortung. Im Studium war das noch egal, aber jetzt spüren wir das deutlich.“ Miljö, das sind und waren absolute Shootingstars: Seit ihrem Durchbruch sind erst wenige Jahre vergangen: Dennoch haben sie mit „Wolkeplatz“, „Su lang die Leechter beim Lommi noch brenne“, „Kölsch statt Käsch“ und vielen weiteren Songs schon viele kölsche Ohrwürmer geliefert.

Aber ihnen hilft jetzt nur eins, sagt Kremer: „Auftritte. So können wir das finanzielle Überleben sichern. Denn alles, was wir über die paar Jahre angespart haben, ist jetzt auch schon wieder weg.“

Bleibt Miljö zu wünschen, dass sie sich trotzdem ihren Optimismus beibehalten und weiter mit so positivem Beispiel durch die Krise kommen. Dann wird ihnen, getreu des neuen Songs, das Leben auch wieder kräftig einschenken.