Corona-ZoffKölner Chef-Ökonom sagt Satz, der Virologe Drosten auf die Palme bringt

michael_hüther_2017_dpa

Michael Hüther, Direktor des Deutschen Institus für Wirtschaft mit Sitz in Köln, hier bei einem Interview im Jahr 2017, kritisierte den politischen Diskurs im Hinblick auf die Corona-Pandemie.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Da haben sich zwei gefunden. Der Chef des Deutschen Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther (58), und Charité-Virologe Christian Drosten (48) sind aneinandergeraten. Während der Ökonom den politischen Diskurs kritisiert, reagiert der Mediziner mit Kopfschütteln.

  • Kölner Wirtschaftsforscher kritisiert Politik
  • Michael Hüther macht Ärger auf Twitter Luft
  • Reaktion von Virologe Christian Drosten folgt prompt

Michael Hüther konnte es offenbar nicht mehr hören. In einem Beitrag schrieb er am Freitagabend (9. April): „Der ständige Hinweis »wir brauchen einen Lockdown« muss all denen wie Hohn vorkommen, deren Geschäfte, Restaurants, Hotels etc. seit Monaten geschlossen sind.“ Klare Kritik an der Politik. Im Nächsten Satz legte er nach: „Im politischen Diskurs dominiert die Lockdown-Euphorie ohne angemessene Evidenz über Wirkung und Kollateraleffekte.“

Auf diese Kritik des Direktors des Deutschen Instituts für Wirtschaft mit Sitz in Köln, reagierte der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten. Kurz und knapp bekundete er seinen Unmut über Hüthers Aussage. Drosten schrieb: „Lockdown-Euphorie? Ernsthaft?“. Weiter unterhielten sich die Herren nicht. Dafür brodelte es im Netz.

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Während beide Seiten sowohl Zuspruch als auch teils heftige Kritik erfahren haben, brachte es ein Nutzer auf den Punkt: „Also ich habe gerade ganz tief in mich reingeschaut und nicht die Spur einer »Lockdown-Euphorie« gefunden, und ich kann die auch in keinem meiner Mitmenschen erkennen. Stattdessen habe ich die Schnauze sowas von voll.“

Eine andere Nutzerin ist dabei klar für einen Lockdown: „Bin auch selbstständig und würde einen harten echten Lockdown diesem ganzen Rumgewurschtel vorziehen. Aber uns fragt ja keiner. Immer heißt es die armen kleinen Unternehmen. Ich kenne niemanden persönlich, der gegen einen Lockdown ist. Zum verzweifeln.“ (aa)