Trotz LockdownHaare schneiden mit Friseur: Kölner Doc Esser hat die Lösung und hilft

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Der Kölner Lungenfacharzt Doc Esser und TV-Moderator Dieter Könnes wollen Friseuren helfen.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Die Kölner Friseure stehen mit dem Rücken zur Wand, ein ganzes Handwerk leidet. Auch Schwarzarbeit aus Verzweiflung ist in der Branche aktuell ein großes Thema. Die Protest-Aktion: „Licht an“ hat auch viele noch einmal zum Nachdenken gebracht. Auch die beiden TV-Moderatoren Dieter Könnes und Doc Esser, die jetzt zu einer besonderen Hilfsaktion für Friseure aufrufen.

  • Kölner Arzt Doc Esser macht auf Friseur-Leid aufmerksam
  • Friseur-Hilfsaktion #solihaarisch soll Branche helfen 
  • Kölner Friseurin äußert sich zur Aktion und eigener Lage

Kölner seit Wochen ohne Friseur: Dieter Könnes und „Doc Esser“ mit Hilfsaktion

Ihr Vorschlag ist auch für Laien machbar: Die Haare selbst schneiden, aber nicht ohne die professionelle Anleitung eines Friseurs, nämlich per Video-Konferenz.

„Die Idee ist aus einem Jux heraus entstanden, weil mein Kollege Dieter Könnes wirklich verheerend aussah“, sagt Doc Esser lachten und kommt dann schnell auf ein ernstes Thema zu sprechen: Die üble Lage der Friseure.

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Doc Esser schneidet TV-Moderator die Haare – Friseurin gibt Anweisungen

In einem ersten Aufguss der Aktion: #solihaarisch hat Doc Esser sich tatkräftig ans Werk gemacht und seinem TV-Kollegen Dieter Könnes kurzerhand das zu lange Haupthaar abgeschnitten.

Eine ausgebildete Friseurmeisterin schaute bei der gewagten Aktion live im Zoom-Meeting zu, gab Ratschläge und schlug auch das ein oder andere Mal die Hände über dem Kopf zusammen. Das Endergebnis war zwar alles andere als perfekt, aber eine hervorragende Frisur sei auch gar nicht das Ziel der Aktion.

Friseur soll Honorar oder Respekt-Betrag bekommen

„Dieser Haarschnitt kann natürlich nicht perfekt werden, aber der Versuch unter Anleitung ist auf jeden Fall besser, als sich völlig alleine ans Werk zu machen und hilft vor allem den Friseuren“, so Esser. Denn die Friseure sollen bei der Haarschnitt-Beratung aus der Ferne natürlich nicht leer ausgehen.

„Die Idee ist, dass Familienmitglieder sich gegenseitig die Haare schneiden, aber nur unter der professionellen Friseur-Anleitung. Im Anschluss überweist man den Betrag, den der Haarschnitt im Salon eigentlich gekostet hätte – oder zumindest einen Respekt-Betrag“, schlägt Doc Esser vor.

Prominente machen schon mit – doch alle sind dazu aufgerufen

Bei der Lockdown-Challenge #solihaarisch machen bisher schon einige Prominente mit: Radio-Moderatorin Steffi Neu, Kabarettist Renée Steinberg und auch WDR-Haushaltsexpertin Yvonne Wilicks. Letztendlich sei die Friseur-Idee aber vor allem auch für Otto-Normalverbraucher gedacht.

Kölner Friseurin mit lobenden Worten für Corona-Idee

Ein Haarschnitt unter Friseur-Anleitung via Video-Call? Eine Idee, die auch Friseurin Anika Wolf vom Kölner Salon „Style & Bloom“ gutheißt. Nie sei der persönliche Kontakt zu den Kunden wichtiger gewesen als jetzt. „Wenn es die Nachfrage gibt, würde ich sofort mitmachen und mit meinem Kunden einen Termin für den Video-Call ausmachen“, sagt die Kölner Friseurin begeistert.

„Kölner Kunden freuen sich über jeden Friseur-Service“

Schon jetzt bietet die Friseurmeisterin auch unabhängig davon einen besonderen Service für ihre Kunden an. Sie mischt die individuelle Haarfarbe fachmännisch im Salon an und berät ihre Kunden telefonisch beim Auftragen des Färbemittels. Ein Friseur-Service, den mittlerweile einige ihrer Kölner Kollegen in unterschiedlichen Varianten anbieten.

„Die Kölner nehmen jeden Friseur-Service gerade dankend an“, sagt Wolf. Doch leider habe gleichzeitig auch die Solidarität für die Friseure in der Gesellschaft etwas nachgelassen, wie sie gegenüber EXPRESS deutlich schildert.

Kölner Friseure warten auf Corona-Hilfen

„Viele Kunden laufen abends am Geschäft vorbei und denken, dass wir ja Hilfen bekommen und das mit dem Lockdown alles nicht so schlimm ist. Doch leider kommt unsere Überbrückungshilfe III erst im März und bis dahin gilt es durchzuhalten. Das ist für viele Friseure existenzgefährdend“, gibt Wolf zu bedenken und hofft auf mehr Empathie für ihre Berufssparte.