Corona in KölnNur für „Bürger der BRD“? Schnelltest-Anbieter irritiert mit Ansage

Test Köln

In Köln, hier ein Mitarbeiter der Stadt am 8. März bei einem Corona-Test, nutzen viele die Möglichkeit, einen kostenlosen Schnelltest durchführen zu lassen. 

von Marion Steeger (MS)Adnan Akyüz (aa)

Köln – Mal eben zum Frisör oder in den Kölner Zoo? Wie gut, dass seit März Schnelltests zur Verfügung stehen. In der Stadt gibt es inzwischen jede Menge Anbieter für kostenlose Tests, die Verwaltung listet alleine 20 auf. Doch einer ist dabei, der irritiert.

  • Kostenlose Schnelltests für Kölner seit März
  • Stadtverwaltung Köln veröffentlicht Liste
  • 20 Anbieter für Corona-Schnelltests

Ob medizinische Labore, Apotheken, Arbeiter- und Samariterbund, große Veranstalter oder private Initiatoren: Wer in seinem Veedel einen Schnelltest machen lassen möchte, findet in der Regel eine Anlaufstelle. 

Schnelltest-Anbieter in Köln: Ein Detail irritiert 

In Köln gibt es auch die Kids2Go GmbH, die in der Innenstadt und in Chorweiler als Corona-Status-Testcenter ihre Dienste anbietet. Doch bei der Terminvereinbarung irritierte EXPRESS-Leser ein Detail: Zwar ist der Bürgertest kostenlos, aber „nur für Bürger der BRD“. Darauf wird explizit auf der Online-Seite hingewiesen. An einer Stelle sogar in greller Neon-Farbe.

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Schnelltest-Anbieter in Köln: Test mit Wohnsitz in Deutschland

Die Stadt Köln betont auf ihrer Internetseite: „Gemäß der Neufassung der Coronavirus-Testverordnung des Bundes stehen seit der zweiten Märzwoche kostenlose Schnelltests auf Corona jedermann einmal pro Woche zu.“

EXPRESS fragte bei der Stadt nach, ob sie sich die „BRD-Klausel“ erklären kann. Benedikt Mensing vom Presseamt weiß: „Personen, die den überwiegenden Teil des Jahres ihren Wohnsitz in Deutschland haben, können sich kostenlos testen lassen. Alle anderen müssen die Testung bezahlen.“ Aber natürlich liege der Stadt daran, dass so viele Menschen wie möglich die Test-Möglichkeiten nutzen können.

Schnelltest-Anbieter in Köln: Manager steckt in Abrechnungs-Dilemma

Anfrage beim Corona-Status-Testcenter. Manager Daniel Hennig erklärt das Dilemma: „Ich brauche eine Meldebestätigung der Person, die getestet wird. Sonst bekomme ich Probleme beim Abrechnen. Man kann des Passus mit den BRD-Bürgern diskriminierend empfinden. Wir haben uns auch schon einiges anhören müssen. Aber was soll ich tun?!“

Beim Aufbau des Testzentrums in Leverkusen sei die Stadt sogar an ihn herangetreten, dass er nur Bürger aus Leverkusen testen dürfe. „Aber das hat sich inzwischen zum Glück erledigt“, so Hennig. Was den BRD-Passus auf der Website angeht, fragt sich der Manager, „wie ich das sonst darstellen soll. Ich bin für jede Idee dankbar“.

EXPRESS meint: Dem Mann kann geholfen werden. Der Hinweis auf Personalausweis, Versichertenkarte oder Aufenthaltsgenehmigung reicht doch völlig aus. Also einfach weg mit dem drastischem und missverständlichen „Bürger der BRD“-Vermerk.